Kapitalmarkt im Visier

Otto Group wechselt die Rechtsform

Der Mehrheitsgesellschafter Michael Otto strebt einen Rechtsformwechsel des familieneigenen Handelskonzerns Otto Group an. Dabei hat er auch den Kapitalmarkt im Blick.

Otto Group wechselt die Rechtsform

Handelsriese Otto wechselt Rechtsform

Familienunternehmen nimmt als KGaA Kapitalmarkt ins Visier

ste Hamburg

Im Gespräch Seite 8

Der Hamburger Handels- und Dienstleistungskonzern Otto Group geht eine Straffung der Unternehmensstruktur und die Umwandlung der Rechtsform in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien an. „Die Unternehmensgruppe soll künftig als Otto GmbH & Co. KGaA auftreten, an der die Gesellschafter unmittelbar beteiligt sind“, erklärt Mehrheitsgesellschafter Michael Otto im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Es werde keine Zwischengesellschaften mehr geben. Mehrheitseigentümerin bleibt die Michael-Otto-Stiftung, die übrigen Anteile liegen bei Gesellschaftern aus der Familie Otto.

Der Rechtsformwechsel ist nach Ablauf des Geschäftsjahres 2024/25 zum 1. März 2025 vorgesehen. Dann soll auch der bisherige Otto-Group-Vorstandsvorsitzende Alexander Birken Michael Otto an der Aufsichtsratsspitze ablösen. Den Vorsitz im Stiftungsrat und im Gesellschafterrat will der 81 Jahre alte Otto im Zuge des im vorigen März angekündigten Generationswechsels ein Jahr später an seinen Sohn Benjamin Otto abgeben.

Erhalt als Familienunternehmen

Die KGaA sei eine gesellschaftsrechtliche Form, die gerade Familiengesellschaften zugutekomme, so Michael Otto, der auf Beispiele wie Bertelsmann, Henkel und Merck verweist. So könnten bei der künftigen Otto KGaA die Familiengesellschafter über den Gesellschafterrat weiterhin wesentlichen Einfluss nehmen. „Das wäre bei einer AG nicht gegeben.“ Zugleich könne man mit dieser Rechtsform auch den Kapitalmarkt nutzen.

Zwar sei gegenwärtig und in absehbarer Zeit nicht beabsichtigt, Eigenkapital am Kapitalmarkt zu stärken. Aber man müsse auch an mögliche Entwicklungen in 10 oder 20 Jahren oder an die folgende Generation denken, unterstreicht der Unternehmer und Stifter. „Wir sollten deshalb eine Gesellschaftsform haben, die zukunftsfähig ist, die uns Flexibilität und alle Möglichkeiten zur Finanzierung gibt.“ Langfristig sei auch ein Börsengang nicht auszuschließen. Die Otto Group nutzt den Kapitalmarkt bislang für Anleiheemissionen. Zudem ist die Online-Modeplattform-Tochter About You seit 2021 börsennotiert.

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