Regulierung

Ruf nach Strompreisdeckel wird lauter

Angesichts der rasant gestiegenen Strompreise werden die Rufe nach Regulierung lauter. Die stahl- und metallverarbeitende Industrie fordert einen Preisdeckel für mit Gas erzeugten Strom.

Ruf nach Strompreisdeckel wird lauter

ab Düsseldorf

Die gestiegenen Stromkosten drohen zahlreiche mittelständische Unternehmen an den Rand der Existenz zu bringen. Nach Einschätzung der stahl- und metallverarbeitenden Industrie ist dafür vor allem das auf Gas basierende Preisbildungsmodell verantwortlich. „Der Strompreis braucht einen Deckel – sofort“, fordert der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM). Während das Preisbildungsmodell am Strommarkt – den Preis setzt das Kraftwerk mit den höchsten Grenzkosten, in aller Regel ein Gaskraftwerk – den Stromerzeugern satte Gewinne beschere, seien die gewerblichen Stromkunden zur Finanzierung der Gewinne auf KfW-Kredite angewiesen. „Der Staat muss diese Windfall-Profite stoppen, indem er den Preis für verstromtes Gas deckelt“, verlangt WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer.

Die EU-Kommission habe den Weg für einen entsprechenden Gaspreisdeckel geebnet. Von dieser Möglichkeit müsse nun Gebrauch gemacht werden. Das sei insbesondere vor dem Hintergrund relevant, dass viele mittelständische Unternehmen vor der Verlängerung ihrer Stromverträge stünden. Schon heute liege der Strompreis um gut 20 % über dem Niveau von 2021, obwohl die EEG-Umlage gestrichen wurde. 2023 sei mit einer Verdoppelung zu rechnen.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.