Technologieinvestments

Softbank Group muss Personal reduzieren

Die Investitionen in Start-ups gehen drastisch zurück. Nun muss der Technologieinvestor Softbank Group Mitarbeiter abbauen.

Softbank Group muss Personal reduzieren

mf Tokio

Die geschrumpften Bewertungen von Technologieunternehmen und die starke Abwertung des Yen zwingen die japanische Softbank Group erstmals seit Jahren zu Entlassungen. Die Sparte für ihre Technologiefonds hat am Donnerstag damit begonnen, die Belegschaft um rund 30% zu reduzieren. Von den 500 Mitarbeitern müssen offenbar 150 gehen.

Softbank hatte ihren fast 100 Mrd. Dollar schweren Vision Fund vor fünf Jahren aufgelegt, um in weltweit führende „Einhörner“ mit einer Bewertung von über 1 Mrd. Dollar zu investieren. Bis Juni hatten der erste Fonds und sein Nachfolger laut Konzernangaben zusammen rund 140 Mrd. Dollar in 369 Unternehmen investiert.

Doch die Marktkapitalisierung von börsennotierten Tech-Aktien ist aufgrund der steigenden Zinsen deutlich gefallen. Damit schrumpften auch die Bewertungen von Jungunternehmen. So sackte die Bewertung des schwedischen Fintechs Klarna, ein Portfoliounternehmen des Vision Fund 2, von 45,6 Mrd. Dollar im Juni 2021 auf 6,7 Mrd. Dollar im Juli dieses Jahres. Infolge solcher Korrekturen meldete Softbank für das zweite Quartal einen Rekordverlust von 3,2 Bill. Yen (22,2 Mrd. Euro).

Daraufhin kündigte Gründer und CEO Masayoshi Son „erhebliche Kostensenkungen“ bei den Vision Funds an, zum einen durch eine Umstrukturierung, zum anderen durch verringerte Investitionen. Laut CB Insights engagierte sich Softbank im August nur bei dem chinesischen Start-up Dianxiaomi für Unternehmenssoftware und im September beim US-Biotech-Neuling Arsenal Bio.

Alibaba-Anteile versilbert

Allerdings reichen diese Einsparungen bei weitem nicht aus, um die Bilanzlöcher zu stopfen. Daher hat Softbank Group inzwischen die Hälfte ihrer Anteile an der chinesischen Alibaba Group mit einem erzielten Vorsteuergewinn von 4,6 Bill. Yen (32,4 Mrd. Euro) versilbert. Zugleich bemüht sich Son um einen Börsengang des britischen Chipdesigners Arm, den er 2016 für 31 Mrd. Dollar erworben hat.

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