Toyota verdient trotz Inflation mehr
mf Tokio
− Ungeachtet von Chipmangel und Inflation hat der weltgrößte Autobauer Toyota zwischen Oktober und Dezember im operativen Geschäft 22% mehr verdient als im Vorjahr. Trotzdem hielten die Japaner an ihrem konservativen Gewinnziel für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr fest. Der Verbund aus den Sparten Toyota, Daihatsu (Kleinwagen) und Hino (Nutzfahrzeuge) rechnet weiter mit einem Reinertrag von rund 2,4 Bill. Yen (17 Mrd. Euro), obwohl davon bereits 1,9 Bill. Yen in die Kasse geflossen sind. Der Nettogewinn vom Vorjahr von 2,85 Bill. Yen dürfte jedoch außer Reichweite bleiben. Der Jahresumsatz soll um 14,7 % auf 36 Bill. Yen (255 Mrd. Euro) steigen.
Im vergangenen Vierteljahr stieg der Betriebsgewinn auf 956,6 Mrd. Yen (6,8 Mrd. Euro). Davon gingen 480 Mrd. Yen auf den Wertverfall des Yen zurück, was den Anstieg der Materialkosten um 290 Mrd. Yen mehr als wettmachte. Die japanische Währung war im Oktober auf ein 32-Jahres-Tief von fast 152 Yen je Dollar gefallen. Zwar produziert Toyota weniger als ein Drittel der Fahrzeuge in Japan, aber bei der Repatriierung von Erträgen im Ausland fällt ein Kursgewinn an. Jeder Rückgang des Yen gegenüber dem Dollar um 1 Yen erhöht den Betriebsgewinn des Autoherstellers um 45 Mrd. Yen.
Der Nettoertrag von Toyota ging im vergangenen Quartal um 8 % auf 727,9 Mrd. Yen (5,2 Mrd. Euro) zurück. Jedoch wuchsen die Einnahmen um 25,3% auf 9,8 Bill. Yen (69,2 Mrd. Euro). Der Fahrzeugriese konnte auf seinem größten Absatzmarkt Nordamerika in der zweiten Jahreshälfte die Preise anheben. Dort wuchs der Umsatz um 22 % gegenüber dem Vorjahr, die Absatzsteigerung war mit 16 % doppelt so hoch wie der Durchschnitt. Allerdings war die Region besonders von Preiserhöhungen betroffen, so dass dort sogar ein kleiner Betriebsverlust von knapp 18 Mrd. Yen (127 Mill. Euro) anfiel.
Von April bis Dezember lieferte der Branchenführer knapp 6,5 Millionen Fahrzeuge aus, eine Steigerung um rund 6 % im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch kürzte Toyota die Absatzprognose für das laufende Geschäftsjahr um 100000 auf 9,1 Millionen Einheiten. Ursprünglich wollten die Japaner sogar 9,6 Millionen Autos verkaufen, aber fehlende Chips bremsten die Produktion. Bei der Vorlage der Zahlen erklärte Toyota, man suche nach alternativen Halbleitern und anderen Methoden für eine bessere Versorgung mit Chips.
Enttäuscht dürften einige Investoren den Absatz von Batterie-Elektroautos registrieren. Hier begnügte sich Toyota mit einer Steigerung um zwei Drittel auf magere 20000 Stück vom einzigen Batteriemodell im Portfolio.
Toyota | ||
Konzernzahlen nach US-GAAP | ||
1.4.–31.12. | ||
in Mrd. Yen | 2022 | 2021 |
Umsatz | 27464 | 23267 |
Operatives Ergebnis | 2098 | 2531,8 |
Vorsteuerergebnis | 2869,2 | 3237,5 |
Nettoergebnis | 1899 | 2316,2 |
Verkaufte Fahrzeuge (Mill.) | 6,491 | 6,096 |
Nettogewinn je Aktie (Yen) | 138,78 | 166,45 |
Börsen-Zeitung |