Audit und Consulting

Transformationsgeschäft gibt KPMG Schub

Digitale und geschäftliche Transformation treiben das Wachstum von KPMG in Deutschland. Das Thema zieht sich durch alle Segmente.

Transformationsgeschäft gibt KPMG Schub

Transformationsgeschäft
gibt KPMG Schub

Wirtschaftsprüfer sammelt neue Mandate im MDax

swa Frankfurt

KPMG Deutschland zeigt Schwung in schwierigem Marktumfeld. Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft hat die Gesamtleistung im Geschäftsjahr 2023/24 (zum 30.9.) deutlich um 9,6% auf 2,61 Mrd. Euro gesteigert. Damit hat sich die Dynamik im Vergleich zum zweistelligen Plus des Vorjahres allerdings leicht abgeschwächt. KPMG kann nicht mit dem Wettbewerber Deloitte mithalten, der die Leistung zuletzt um 11,4% auf 2,65 Mrd. Euro ausbaute und damit den Rivalen überholt hat. Der Konkurrent EY hat noch keine Zahlen veröffentlicht. Platzhirsch PwC zeigt bislang das schwächste Wachstum von 4,2% auf 3,05 Mrd. Euro

Zum Wachstum in Deutschland haben laut KPMG alle Geschäftsbereiche beigetragen, wobei der Transformationsbedarf in allen Segmenten ein Treiber sei. „Wir haben unseren Fokus auf langfristige Transformations- und Transaktionsprojekte ausgerichtet. Unsere Kunden haben wir dabei mit multidisziplinärer Expertise und führender Technologie unterstützt. Das hat sich klar ausgezahlt, für unsere Kunden und uns“, sagt CEO und Vorstandssprecher Mattias Schmelzer.

Auch für den neu angelaufenen Turnus zeigt sich der Manager zuversichtlich und stellt nach „gutem Start“ eine „weiter positive Geschäftsentwicklung“ in Aussicht.

KI im Einsatz

Im größten Geschäftsbereich Advisory gelang ein Wachstum von 9,8% auf 1,13 Mrd. Euro. Dabei habe Consulting kräftig zugelegt und von der strategischen Ausrichtung auf Business- und digitale Transformationen profitiert. KPMG nennt speziell Projekte in den Bereichen Finance, Cloud Computing sowie Cyber-Security. Projektübergreifend setze Consulting zunehmend auf KI.

Auch im Deal Advisory habe KPMG transformationsgetriebene M&A begleitet, die auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Resilienz zielte. In Börsengängen war KPMG von Birkenstock, Douglas, Renk und Springer Nature mandatiert.

Der zweitgrößte Geschäftsbereich Audit weist für den vergangenen Turnus ein Wachstum um 7,7% auf 770 Mill. Euro aus. Das Segment sei stark von neuen Prüfungsmandaten sowie Projekten zur Einführung der Nachhaltigkeitsberichterstattung getrieben. Aus dem Dax40 hat sich Munich Re ab 2026 für KPMG als Abschlussprüfer entschieden. KPMG hat schon in der Vergangenheit viele Jahre die Bilanzen des Rückversicherungskonzerns testiert, bevor 2020 EY an Bord ging. Anfang 2024 hatte Munich Re das Mandat vor Ablauf der gesetzlichen Rotationspflicht neu ausgeschrieben. Es ist ein lukrativer Auftrag, der dem Abschlussprüfer zuletzt einschließlich sonstiger Leistungen ein Honorar von 16 Mill. Euro einbrachte. Derzeit hat KPMG acht Mandate im Börsenindex Dax.

Im Wettbewerb führend sieht sich die Prüfungsgesellschaft im MDax mit 18 Mandaten oder einem Anteil von 36%. Hinzugekommen seien zuletzt Freenet, Gerresheimer und Nordex.

Das stärkste Wachstum zeigt der kleinste Geschäftsbereich Steuer- und Rechtsberatung mit einem Plus von 11,7% auf 704 Mill. Euro. Die Steuerberatung sei gesucht in Projekten zur Digitalisierung der Steuerabteilungen. Auch KPMG Law war gefragt in Transformationsthemen wie Digitalisierung, Regulatorik, Transaktionen sowie Cybersecurity und Compliance und habe ihre Position als umsatzstärkste Rechtsberatung im Kreis der vier Marktführer behauptet.

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