Unilever versüßt Angebot für Glaxo-Sparte nicht
hip London
Unilever hat angekündigt, ihr 50 Mrd. Pfund schweres Angebot für die Consumer-Health-Sparte von GlaxoSmithKline (GSK) nicht aufzustocken. „Unilever ist der Aufrechterhaltung strikter finanzieller Disziplin verpflichtet, um sicherzustellen, dass Zukäufe Werte für unsere Aktionäre schaffen“, heißt es in einer Pflichtveröffentlichung des Konsumgüterherstellers. Die Analysten der UBS halten es vor diesem Hintergrund für unwahrscheinlich, dass noch ein Deal zustande kommt. Das Geschäft der Nummer 1 der britischen Pharmabranche mit Mundhygieneprodukten, Nahrungsergänzungsmitteln und rezeptfreien Medikamenten nicht zu übernehmen, sei unter Portfolio-Gesichtspunkten ein „doppelter Tiefschlag“. Zum einen entgehe dem Konzern der Nutzen eines großen Portfolios mit einer höheren Bruttomarge. Zum anderen werde die beschleunigte Trennung von Marken und Geschäften mit niedrigeren Wachstumsraten auf unbestimmte Zeit verschoben.
Nun wird sich zeigen, ob es weitere Bieter gibt. GSK-Chefin Emma Walmsley will das Geschäft, an dem der Viagra-Hersteller Pfizer mit 30% beteiligt ist, ausgliedern und als separate Gesellschaft an die Börse bringen. Als mögliche Interessenten wurden Unternehmen wie Johnson & Johnson und Reckitt Benckiser gehandelt. Auch Finanzinvestoren wird ein Angebot für das wachstumsstarke Markenportfolio zugetraut.
Unterdessen forderten elf institutionelle Investoren das Management von Unilever auf, sich ehrgeizige Ziele für den Anteil „gesunder“ Lebensmittel am Umsatz zu setzen. Zuletzt hätten „gesündere“ Produkte lediglich 17% zum Erlös mit Nahrungsmitteln und Getränken beigesteuert.
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