Automobilindustrie

VDA kappt Absatzprognose für Europa und die USA

In China erwartet der Verband der deutschen Autoindustrie jedoch eine stärkere Erholung. Für Deutschland wird mit einem Rückgang der Neuzulassungen um 6% gerechnet.

VDA kappt Absatzprognose für Europa und die USA

dpa-afx Berlin

Seit Monaten machen Engpässe in der Versorgung mit Halbleitern der Autobranche zu schaffen, nun schwächelt auch die Nachfrage: Die Industrie hat ihre Absatzerwartungen für das laufende Jahr deshalb abermals nach unten korrigiert. Inzwischen erwartet der Verband der Automobilindustrie (VDA) für 2022 nur noch 2,5 Millionen Neuzulassungen in Deutschland. Das wäre ein Rückgang von 6% im Vergleich zum Vorjahr. Es ist bereits das dritte Mal innerhalb weniger Monate, dass der Verband seine Erwartungen nach unten anpasst. Zuletzt hatte die Branche mit 2,7 Millionen Neufahrzeugen gerechnet.

Die Lieferengpässe für Bauteile hätten sich inzwischen etwas verbessert, heißt es. Doch allmählich mache sich die zurückhaltende Konsumstimmung der Verbraucher bemerkbar. Auch für den europäischen sowie für den US-amerikanischen Markt hat der VDA seine Absatzprognosen deutlich nach unten korrigiert. Einzig der chinesische Markt erholt sich allmählich von den langen und weitreichenden Coronabeschränkungen in dem Land. Der Verband rechnet dort mit einem Wachstum der Neuzulassungen von 9% auf 23 Millionen Fahrzeuge. Das wären fast so viele Autos, wie nach der Schätzung des VDA in Europa und den USA zusammen in diesem Jahr neu auf die Straße kommen. Das weltweite Niveau des Absatzes von Neuwagen verändert sich somit kaum, es verlagert sich nur in andere Regionen.

Zulieferer härter getroffen

Die Absatzschwäche auf den Heimatmärkten trifft laut VDA besonders die Zulieferer, deren Produktion häufig energieintensiv sei und die deshalb stärker als die Autohersteller unter den gestiegenen Energiekosten ächzten – zumal sie diese nicht immer an ihre Kunden weitergeben könnten.