Telekom

Vodafone im Zentrum von Übernahme­spekulationen

Vodafone hat gleich in dreierlei Hinsicht Schlagzeilen gemacht: Angeblich wurde über Three UK verhandelt. Dann sind da noch eine mögliche Fusion in Italien und Spekulationen über Finanzinvestoren.

Vodafone im Zentrum von Übernahme­spekulationen

bl/hip London/Mailand

Der britische Telekom-Rivale Vodafone hat am Montag im Zentrum von Übernahmespekulationen gestanden. Wie die „Mail on Sunday“ berichtet, führte die FTSE-100-Gesellschaft im vergangenen Jahr Gespräche mit CK Hutchison über einen möglichen Erwerb des kleinsten britischen Mobilfunkanbieters Three UK. Zudem verhandelt das Telekomunternehmen Medienberichten zufolge mit dem Rivalen Iliad darüber, die italienischen Töchter zusammenzuführen. Und in der City kursierten Gerüchte, Finanzinvestoren könnten Interesse an Vodafone haben.

Einige Analysten sehen eine Fusion auf dem italienischen Markt positiv für die Unternehmen. Equity etwa erwartet sich von einer Konsolidierung mit nur noch drei statt bisher vier größeren Anbietern einen vielleicht weniger aggressiven Wettbewerb. Der Einstieg Iliads in Italiens Mobilfunkmarkt im Jahr 2018 hatte den etablierten Anbietern Telecom Italia (TIM), Vodafone und Windtre (Wind, CH Hutchison) durch eine sehr aggressive Preispolitik das Leben schwer gemacht. Iliad tritt diese Woche auch in den Festnetzmarkt ein. Marktführer TIM (43,9 %) verliert in diesem Segment ohnehin schon massiv an Boden, hatte bisher aber noch einen komfortablen Vorsprung vor Vodafone (16 %), Fastweb (Swisscom) mit 14,7 % und Windtre (13,8 %). Im Mobilfunkmarkt liegt TIM nach Zahlen der Aufsichtsbehörde Agcom mit 28,8 % nur knapp vor Vodafone (28,5 %), Windtre (24,8 %) und Iliad (10,4 %).

Iliad kam 2020 in Italien auf Einnahmen von 674 Mill. Euro, während Vodafone 2020/2021 (31.3.) dort einen Umsatz von 5 Mrd. Euro auswies. Der TIM-Aktienkurs, der sich seit mehr als einer Woche auf Talfahrt befindet, gab am Montag um 2,5 % auf 40,89 Cent nach. Der US-Investor KKR hatte für TIM im November eine unverbindliche Offerte über 10,8 Mrd. Euro abgegeben.