Gewerbeimmobilien

Büros bleiben unverzichtbar

Wie geht es nach der Coronakrise mit Gewerbeimmobilien weiter? Viele fühlen sich zu Hause wohl, doch nicht alle wollen weiter dort arbeiten.

Büros bleiben unverzichtbar

Keiner will mehr ins Büro. Alle fühlen sich zu Hause wohl. Die Bürogebäude verwaisen, die Unternehmen stoßen die Flächen so schnell wie möglich ab und die Investoren lassen die Finger von der bisher so beliebten Assetklasse. So wird es nicht kommen, trotz des Trends zum Homeoffice. Nicht alle wollen zu Hause arbeiten, manch einer kann es angesichts beengter Platzverhältnisse nicht. Büros werden auch in Zukunft ge­braucht, der Flächenbedarf dürfte kaum geringer ausfallen.

Gute Argumente also für In­vestoren, an der Assetklasse Büro festzuhalten. Dass sich diese Erkenntnis durchsetzt, zeigen die jüngsten Zahlen zum ge­werblichen Transaktionsmarkt in Deutschland. Dabei liegen Büros weiterhin mit deutlichem Abstand auf dem ersten Platz der umsatzstärksten Assetklassen.

Gerade inländische Investoren suchen erstklassige Büroobjekte in Toplagen. Die fallenden Renditen zeigen: Es gibt zu wenige davon. Wenn erst die internationalen Adressen wieder auf den deutschen Markt zurückkehren – damit ist in Bälde zu rechnen – dann werden die Transaktionsumsätze noch weiter steigen.

Das gilt aber nicht nur für Büros. Deutschland ist ja insgesamt als sicherer Hafen weiterhin weltweit hoch angesehen. Nachgefragt werden, sogar in noch stärkerem Ausmaß als Büros, Wohnobjekte bis hin zu Wohnhochhäusern. Auch dort muss die Qualität stimmen. Und das heißt, es wird immer größerer Wert auf Nachhaltigkeit ge­legt. Gerade US-Investoren sind beim Thema ESG (Environment, Social und Governance) nicht zu Kompromissen bereit. „Cradle to cradle“, durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft ist hier eine Devise.

Sehr viel schwerer als bei Büros und Wohnen lässt sich der Nachhaltigkeitsgedanke bei der in den vergangenen Jahren kräftig gewachsenen Assetklasse Logistik umsetzen. Im Vordergrund steht heute die Suche nach passenden Flächen, die aber nicht mehr wie bisher (Lkw-) verkehrsgünstig am Land liegen müssen, sondern zunehmend als Nahversorgungshubs in oder am Rand der Städte. Nur so ließe sich eine ressourcenschonende Logistik der kurzen Wege zum Endkunden verwirklichen.

Es wird genügend Investoren geben, die diesen Weg auch finanziell unterstützen. Grün und nachhaltig ist kein „Nice to have“, sondern unverzichtbar für eine auch in Zukunft erfolgreiche Investitionsstrategie. Immobilien können und müssen bei der Umsetzung der Klimaziele eine wichtige Rolle spielen. Die Assetmanager haben genug Kapital, um diesen Weg zu gehen. Und ihre Anleger wollen es.   

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