Corporate Finance Awards 2020

Ausgezeichnete Deals unter herausfordernden Bedingungen

Trotz der besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie gab es auch 2020 einige besondere Transaktionen. Die Börsen-Zeitung hat die besten mit dem Corporate Finance Award prämiert.

Ausgezeichnete Deals unter herausfordernden Bedingungen

Das Jahr 2020 ist in vielerlei Hinsicht herausfordernd gewesen. Doch auch unter den erschwerten Bedingungen sind herausragende Transaktionen gelungen, die mit dem Corporate Finance Award der Börsen-Zeitung prämiert werden. Die Gewinner 2020 stehen fest: Die Preise gehen an Deutsche Telekom, Siemens, Ceconomy, Deutsche Börse, Curevac, Deutsche Lufthansa, Advent International und Cinven. Die Auszeichnungen in den sieben Kategorien M&A, Large Caps, Mid/Small Caps, Digital, IPO, Debt und Private Equity werden im Rahmen des von der Börsen-Zeitung gemeinsam mit PwC veranstalteten Corporate Finance Summit im Juni in Frankfurt überreicht.

Zu der Jury unter Vorsitz von Claus Döring, Chefredakteur der Börsen-Zeitung, gehören Joachim Englert, Partner und Head of Advisory PwC Deutschland, Alexander Dibelius, Geschäftsführer der Private-Equity-Gesellschaft CVC, Daniela Favoccia, Partnerin bei der Rechtsanwaltskanzlei Hengeler Mueller, Martin Reitz, Geschäftsführer und Leiter Investment Banking Rothschild Deutschland, sowie Christoph Schalast von der Kanzlei Schalast & Partner, Professor für M&A an der Frankfurt School for Finance & Management. Mit den Awards zeichnet die Börsen-Zeitung zum elften Mal Transaktionen oder Kapitalmarktmaßnahmen aus, die unternehmensstrategisch und/oder finanzierungstechnisch herausragen. Die Transaktionen mussten im vergangenen Jahr erfolgt sein oder die wesentlichen kartellrechtlichen Hürden genommen haben.

Preisträger Deutsche Telekom brauchte Geduld

Letzteres erforderte im M&A-Deal des Jahres enorme Geduld vom Preisträger Deutsche Telekom. Von der Vereinbarung des Zusammenschlusses der Tochter T-Mobile US mit Sprint im April 2018 bis zum Abschluss der Transaktion vergingen fast zwei Jahre. Allerdings hat sich das Warten gelohnt. Das Gewicht der Telekom im fusionierten 160 Mrd. Dollar schweren Konzern nahm über die Zeit stetig zu. Wert geschaffen hat auch der Sieger der Kategorie Large Caps. Der umfangreiche Umbau des Siemens-Konzerns, der 2020 mit der Abspaltung von Siemens Energy einen vorläufigen Höhepunkt erreicht hat, brachte mehrere starke Unternehmen hervor und dem Mutterkonzern die erhoffte Aufwertung an der Börse. Bei Mid/Small Caps siegte Ceconomy mit Hartnäckigkeit. Der langjährige Streit zwischen Metro und Media-Markt-Mitgründer-Familie Kellerhals wurde beigelegt und die Media-Saturn-Holding so komplett übernommen.

Das IPO des Jahres gelang mit Curevac zwar einem deutschen Unternehmen. Die Tübinger haben sich allerdings an der Nasdaq notieren lassen. Die Deutsche Börse hat in der Kategorie Digital die Nase vorn. Mit ISS wurde ein führender Anbieter im wachsenden ESG-Daten-Geschäft ins Haus geholt. In der Kategorie Debt wird die Lufthansa prämiert. Kein Preisträger hatte wohl ein schwierigeres Jahr. Trotz unsicherer Aussichten gelang es der Airline aber, hoch verzinste Staatskredite durch Aufnahme frischer Mittel am Kapitalmarkt teilweise unangetastet zu lassen. Den Preis in der Kategorie Pri­vate Equity erhalten Advent und Cinven für die Übernahme des Aufzuggeschäfts von Thyssenkrupp für gut 17 Mrd. Euro.

Die Preisträger werden in den Wochen vor der Preisverleihung in einer Artikelserie vorgestellt.

Börsen-Zeitung, 5.2.2021

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.