Finanzmarktkalender6. November

BMW kämpft mit den gleichen Problemen wie Mercedes-Benz und Volkswagen

Wie Volkswagen und Mercedes-Benz kann sich auch BMW der Branchenflaute nicht entziehen. Nach der Gewinnwarnung und der gekürzten Jahresprognose im September zeichnen sich für den weiß-blauen Autobauer ebenfalls schwache Quartalszahlen ab. Diese veröffentlicht der Dax-Konzern am 6. November.

BMW kämpft mit den gleichen Problemen wie Mercedes-Benz und Volkswagen

6. November

Auch BMW hat einige Baustellen

Von Stefan Kroneck, München

Wie Volkswagen und Mercedes-Benz kann sich auch BMW der Branchenflaute nicht entziehen. Nach der Gewinnwarnung und der gekürzten Jahresprognose im September zeichnen sich für den weiß-blauen Autobauer ebenfalls schwache Quartalszahlen ab. Diese veröffentlicht der Dax-Konzern am 6. November.

Hätte die deutsche Autoindustrie einen Kummerkasten, so wäre dieser womöglich mit vielen Schriftstücken jedweder Art überfüllt. Sowohl Zulieferer als auch Hersteller kämpfen mit den gleichen Schwierigkeiten: der Absatzeinbruch im bislang wichtigsten Einzelmarkt China, die schleppende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, die allgemeine Konjunkturschwäche und teils hohe Zusatzlasten aufgrund von Qualitätsmängeln oder im Vertrieb infolge der schwächelnden Nachfrage.

Selbst die bisher strategisch robust aufgestellten Produzenten von Oberklasse-Modellen wie Mercedes-Benz und BMW sind gegen die Misere nicht immun. Im Gegenteil: die beiden Dax-Vorzeigeunternehmen trifft es mit voller Wucht. Ende voriger Woche legte der Stuttgarter Konzern schlechte Zahlen zum zurückliegenden dritten Quartal vor. Wenn der weiß-blaue Rivale aus München am Mittwoch kommender Woche, dem 6. November, seinen Zwischenbericht zum 30. September dieses Jahres veröffentlicht, dürfte es ähnlich sein.

Schock durch Gewinnwarnung

Als BMW in der ersten Septemberhälfte den Markt mit einer Gewinnwarnung und einer gesenkten Prognose für 2024 schockierte, war klar, dass die laufende zweite Jahreshälfte für das Unternehmen kein Honigschlecken sein wird. Der Vorstand um CEO Oliver Zipse begründete den Schritt mit der anhaltend gebremsten Nachfrage in China und mit einer teuren umfangreichen Rückrufaktion wegen festgestellter Mängel bei eingesetzten Bremssystemen eines Zulieferers.

BMW nannte zwar nicht den Namen des Zulieferers, übereinstimmenden Medienberichten zufolge handelt es sich dabei indes um Continental. Von den notwendigen Nachbesserungen sind laut BMW 1,5 Millionen Pkw betroffen. Das führe zu „zusätzlichen Gewährleistungskosten in dreistelliger Millionenhöhe“, meldete BMW seinerzeit ad hoc.

Schwachpunkt China

Wie die Konzernführung zudem am 10. Oktober berichtete, schrumpfte der Pkw-Absatz der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce zusammen im zurückliegenden Dreimonatsabschnitt weltweit um 13% auf 540.882 Einheiten. Nach neun Monaten betrug der Rückgang 4,5% auf 1,75 Millionen Stück. Wie Volkswagen und Mercedes-Benz traf es auch BMW besonders hart in China. Im nach wie vor größten Einzelmarkt der Münchner brachen die Auslieferungen von Juli bis September um 30% auf 147.691 Fahrzeuge ein.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs rechnet damit, dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) der Autosparte auf 813 Mill. Euro zurückfällt. Ein Jahr zuvor waren es noch 3,14 Mrd. Euro. Die Marge dürfte sich um über 6 Prozentpunkte auf geschätzte 3% abschwächen. Damit läge der BMW-Kernbereich sogar unterhalb der fürs Gesamtjahr auf eine Spanne von 6 bis 7% reduzierten Prognose.

Sparmaßnahmen bei den Konkurrenten

Die Frage ist, ob Zipse mit Einsparungen gegensteuern will. Mercedes-Benz gab zuletzt dafür klare Signale. VW streicht derweil vieles zusammen.