Technologieriese

Entlassungswelle überschattet KI-Euphorie um Microsoft

Microsoft will in den kommenden Wochen bis zu 10.000 Beschäftigte entlassen – die Mitteilung dämpft die Investorenstimmung. Dabei lösten die KI-Aktivitäten des Konzerns zuletzt noch Euphorie aus.

Entlassungswelle überschattet KI-Euphorie um Microsoft

xaw

Dienstag, 24.1.:

Die Entlassungswelle im Tech-Sektor erfasst auch Microsoft: Bis zu 10000 Beschäftigte des Tech-Riesen sollen in den kommenden Wochen ihre Stellen verlieren. Auch im Hardware-Portfolio sowie bei Mietverträgen soll es angesichts des schwierigen Makro-Umfelds Anpassungen geben. Bereits im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023, über das Microsoft am 24. Januar berichtet, rechnet der Konzern für die geplanten Umbauten mit Aufwendungen von 1,2 Mrd. Dollar. Das verwässerte Ergebnis je Aktie werde voraussichtlich um 12 Cent belastet.

Die Mitteilung lastet auf der Investorenstimmung, dabei war das Unternehmen zuletzt Gegenstand einer ganz eigenen Euphorie. Denn die Aktivitäten des Tech-Riesen in Bezug auf künstliche Intelligenz (KI) wecken die Fantasien der Anleger. Microsoft ist mit 1 Mrd. Dollar an dem Anbieter Open AI beteiligt, der den Chatbot ChatGPT entwickelt, und befindet sich in Gesprächen über ein noch größeres Investment.

Im Dezember machten Berichte die Runde, gemäß denen Alphabet fürchtet, ChatGPT könnte der Google-Suchmaschine den Rang ablaufen. Die Investmentbank D.A. Davidson erwartet, dass das hohe Interesse an Open AI zu einer steigenden Aktivität auf der Microsoft-Cloudplattform Azure führen wird. Zu Wochenbeginn kündigte Microsoft an, mehr Kunden einen Zugang zu Tools von Open AI ermöglichen zu wollen.

Das KI-Segment könnte für den Softwarekonzern laut Analysten zum strategischen Schlüsselbereich werden – und in solchen Segmenten will Microsoft trotz der Entlassungswelle im Tech-Sektor weiter Personal einstellen.

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