Finanzmarktkalender9. Juli

Kreditgenossen ziehen Gesamtbilanz

Die Genossen legen am Dienstag ihren konsolidierten Jahresabschluss der Finanzgruppe vor. Eine Bilanzsumme von etwa 1,6 Bill. Euro bringen die rund 700 Primärinstitute, die DZ Bank und die Verbundfirmen auf die Waage.

Kreditgenossen ziehen Gesamtbilanz

fir Frankfurt

9. Juli

Kreditgenossen ziehen Gesamtbilanz

Wenn der Vorstand des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) am Dienstag zur Pressekonferenz lädt, wird er starke Ertrags- und Ergebniszahlen der Gesamtgruppe für 2023 vorlegen. Das Jahr war schließlich gezeichnet von hohen Zinsüberschüssen im Gefolge der Zinswende und von Zuschreibungen bei Wertpapier-Eigenanlagen, nachdem 2022 milliardenschwere Abschreibungen vorgenommen worden waren. Das hatte höhere Kreditrisikovorsorge und Kosten mehr als wettgemacht und allein den knapp 700 genossenschaftlichen Primärinstituten ein mit 10,7 Mrd. Euro doppelt so hohes Vorsteuerergebnis wie 2022 beschert, wie der BVR im März berichtete.

Konsolidierter Abschluss

Nun werden BVR-Präsidentin Marija Kolak und die BVR-Vorstandsmitglieder Tanja Müller-Ziegler sowie Daniel Quinten nicht nur die Zahlen der Volksbanken und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD Banken vorstellen, sondern den konsolidierten Jahresabschluss der genossenschaftlichen Finanzgruppe, also Primärinstitute plus Verbundunternehmen und DZ Bank Gruppe. Dafür werden die HGB-Bilanzen der Genossenschaftsbanken auf die internationalen Rechnungslegungsstandards nach IFRS überführt. Die DZ Bank hatte 2023 einen Rekordgewinn von 3,2 Mrd. Euro vor Steuern erzielt, nach 2,3 Mrd. Euro im Jahr zuvor.

Im Verbund größer als die Deutsche Bank

Wäre die Gruppe ein Konzern, so umfasste die konsolidierte Bilanzsumme Stand Ende 2022 insgesamt knapp 1,6 Bill. Euro und damit mehr als das größte Finanzinstitut hierzulande, die Deutsche Bank, mit mehr als 1,3 Bill. Euro. Mehr bringt in Deutschland nur noch die Sparkassen-Finanzgruppe in Gänze auf die Waage. Die Bilanzsummen der aktuell 349 Sparkassen, der Landesbanken und der Verbundunternehmen addiert, kommen um die 3,2 Bill. Euro zusammen.

Institutssicherung und Brüsseler Regulierung

Auch aktuelle Themen und ein Ausblick werden am Dienstag auf der Agenda stehen. Besonders treibt die Genossen die Brüsseler Regulierung um. Gemeinsam mit den Sparkassen treten sie vehement für Bürokratieabbau und den Erhalt der bestehenden Institutssicherungen sowie gegen eine vergemeinschaftete Einlagensicherung (Edis) ein. Eingedenk der schwachen Konjunktur sind keine größeren Impulse für das laufende Jahr zu erwarten. Zu rechnen sei mit steigender Risikovorsorge angesichts mehr Insolvenzen, aber auch mit höheren Kosten.

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