Kapitalmarkttag

Knorr-Bremse präsentiert Strategie für Übernahmen

Das Interesse am Autozulieferer Hella erschreckte im Sommer die Aktionäre von Knorr-Bremse heftig. Nun will der Vorstand seine Pläne für eine Ausweitung des Geschäfts erläutern.

Knorr-Bremse präsentiert Strategie für Übernahmen

jh

Montag, 29.11.:

Knorr-Bremse ist auf der Suche nach einem dritten Geschäftsfeld. Denn in seinen zwei Kernsegmenten be­schränkt das Wettbewerbsrecht die Expansionschancen des Münchner Weltmarktführers für Bremsen in Schienen- und Nutzfahrzeugen. Die M&A-Strategie und Details der Anforderungen an eine Akquisition will der Vorstandsvorsitzende Jan Mrosik Investoren und Analysten am Montag auf dem Kapitalmarkttag vorstellen, der freilich virtuell veranstaltet wird.

Der frühere Siemens-Manager Mrosik ist seit Beginn dieses Jahres Chef des Unternehmens. Sein Einstand auf dem M&A-Gebiet war im Sommer ein glatter Fehlschlag. Das öffentlich bekannt gewordene Interesse an einer Übernahme des Autozulieferers Hella ließ den Aktienkurs von Knorr-Bremse um ein Fünftel abstürzen, die Marktkapitalisierung schrumpfte um 3,6 Mrd. Euro. Zwischenzeitlich hat sich der Kurs erholt, doch nun ist er wieder auf dem niedrigen Niveau nach dem steilen Fall.

Nach Informationen der Börsen-Zeitung hatte sich das Management ernsthaft damit beschäftigt, in das margenschwächere Pkw-Geschäft einzusteigen. Nach der heftigen Reaktion des Kapitalmarkts und nach zwei Präsentationen von Hella gab Knorr-Bremse den Plan jedoch auf. Es habe sich herausgestellt, dass Hella doch nicht in so guter Verfassung sei wie angenommen, heißt es. Interesse gab es vor allem an der Radar- und Sensortechnik von Hella, denn auf diesem Gebiet will sich Knorr-Bremse für das autonome Fahren verstärken.

Die Marktreaktion habe Knorr-Bremse unterschätzt, gibt ein Insider zu. „Wir konnten aber auch nicht ausreichend kommunizieren.“ Auf dem Kapitalmarkttag hat der Vorstand um Mrosik nun die Gelegenheit, seine Ideen und Strategien für Übernahmen und eine Ausweitung des Geschäfts auf eine dritte Säule zu erläutern – und Bedenken zu zerstreuen.