Holz-Boom beschert Dürr florierende Geschäfte
kro Frankfurt
Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr profitiert kräftig vom wirtschaftlichen Aufschwung nach der Corona-Pandemie sowie von den weltweiten Bestrebungen zu mehr Nachhaltigkeit. 125 Jahre ist der Konzern mittlerweile alt − nun stellt das Management beim Auftragseingang für das Jahr 2021 einen Rekordwert von 4 Mrd. bis 4,2 Mrd. Euro in Aussicht. Schon im ersten Halbjahr hatte Dürr so viele Aufträge an Land gezogen wie nie zuvor. Ein Nachholeffekt aus dem Krisenjahr 2020 ist dabei zwar nicht ganz auszuschließen, wie Dietmar Heinrich im CFO-Interview einräumt. Der Finanzchef sieht diesen aber eher als untergeordnet an.
Zuversicht schöpft das MDax-Unternehmen vor allem aus den Aktivitäten der Tochter Homag, die auf Maschinen für die Holzverarbeitung spezialisiert ist. So habe etwa in der Möbelproduktion ein neuer Investitionszyklus begonnen, sagt Heinrich. Gleichzeitig würden sich immer mehr Bauherren bei der Errichtung ihrer Häuser für Holz als Baustoff entscheiden. „Das liegt daran, dass Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, der auch noch CO2 speichert“, so der 57-Jährige. Vor dem Hintergrund würden mittlerweile nicht mehr nur reine Einfamilienhäuser in Holzbauweise entstehen, sondern auch Hochhäuser von bis zu 95 Metern Höhe.
Mit viel Geld soll das Geschäft nun weiter angekurbelt werden − vom größten Investitionsprogramm der Firmengeschichte ist dabei die Rede. Nach den Zukäufen im Jahr 2020 liegt der Fokus in dem Bereich nun aber auf organischem Wachstum.
Anders sieht das in der Automatisierungstechnik für die Herstellung medizintechnischer Produkte aus. Hier will sich Dürr noch ein weit größeres Stück vom Kuchen sichern als bisher. „Das wird sich aus zwei Schritten zusammensetzen: einmal aus organischem Wachstum, also über Hekuma und Teamtechnik. Daneben schauen wir uns weitere Ergänzungen durch Akquisitionen an“, sagt Heinrich.
Interview Seite 9