Internetbank N26 zahlt Millionenstrafe an BaFin
Die Berliner Internetbank N26 bekommt eine teure Quittung für ihre Mängel bei der Geldwäsche-Prävention und muss eine Millionenstrafe an die Finanzaufsicht BaFin zahlen. Es gehe um weniger als 50 Fälle in den Jahren 2019 und 2020, so die Internetbank. Alle von der BaFin geforderten Maßnahmen zur rechtzeitigen Meldung verdächtiger Aktivitäten seien umgesetzt worden. Die BaFin selbst hat sich bisher nicht geäußert und war zunächst nicht erreichbar.
N26 steht schon seit 2019 im Visier der Behörde wegen mangelhafter Vorbeugung von Geldwäsche. Bereits im Mai hatte die Finanzaufsicht N26 enger an die Kandare genommen und einen Sonderbeauftragten eingesetzt, der die Verbesserung der internen Abläufe und IT-Systeme überwacht. Konkret geht es um die Behebung von Mängeln bei der Transaktionsüberwachung und bei der Identifizierung und Verifizierung von Kunden.
N26 sieht sich gut gegen kriminelle Aktivitäten aufgestellt
N26 räumte in diesem Zusammenhang im Mai ein, dass die kriminellen Aktivitäten beim Onlinehandel seit Beginn der Corona-Pandemie zugenommen hätten. Betrüger manipulierten Dritte, neue Konten zu eröffnen, um diese für betrügerische Zwecke zu verwenden, hieß es. Nun betonte das Unternehmen, zahlreiche weitreichende Maßnahmen ergriffen sowie Strukturen und Prozesse etabliert zu haben, die den höchsten Standards entsprächen und gleichzeitig neue Standards in der Branche setzten. Damit sei die Internetbank auch künftig gut gegen die weltweit weiterhin stark zunehmenden kriminellen Aktivitäten aufgestellt.
An N26 sind unter anderen der deutsche Versicherungskonzern Allianz, der Staatsfonds GIC aus Singapur, der chinesische Internet-Riese Tencent, Earlybird und der deutsch-amerikanische Investor Peter Thiel beteiligt. Das 2013 gegründete Unternehmen, das bei seinen Investoren bisher 570 Mill. Dollar eingesammelt hat, wird mit 3,6 Mrd. Dollar bewertet. Insidern zufolge verhandelt N26 seit Monaten mit Investoren über eine weitere umfangreiche Geldspritze.