ABN Amro bringt neuen Sustainability-Fonds
kjo Frankfurt
Sustainability liegt bei Kapitalanlegern im Trend. Und darauf setzt auch die niederländische ABN Amro. Das Haus legt einen Sustainable Impact Fund (SIF) auf, wie die Börsen-Zeitung vorab erfahren hat. Der Fonds mit einem Volumen von insgesamt 425 Mill. Euro investiert in Unternehmen, die den Wandel zu einer nachhaltigen und inklusiven Gesellschaft beschleunigen. Der neue ABN Amro SIF wird Private-Equity-Investitionen in Höhe von 4 bis 30 Mill. Euro in Unternehmen mit einem bewährten Geschäftsmodell tätigen, die für ihre nächste Wachstumsphase bereit sind. Hinzu kommen Venture-Capital-Investitionen (Risikokapitalinvestitionen) in Höhe von 500000 Euro bis 4 Mill. Euro in Unternehmen mit einem bewährten Konzept. Die Investitionen zielen auf drei übergreifende Themen: Kreislaufwirtschaft, Energiewende und soziale Auswirkungen.
Der von ABN Amro gehaltene und finanzierte Fonds folgt einer eigenen Anlagepolitik und strebt eine Kombination aus gesellschaftlicher und finanzieller Rendite an. Rutger van Nouhuijs, Mitglied des Executive Committee des Hauses, sagt: „Als Bank finanzieren wir zahlreiche nachhaltige Initiativen über Darlehen und Kredite. Doch in manchen Situationen benötigen die Unternehmen auch Eigenkapital. Dies kann unser neuer Fonds als Lösung anbieten. Unternehmen, die nachhaltige Renditen mit einem soliden betriebswirtschaftlichen Plan verbinden, können auf uns zurückgreifen.“
Erste Investments getätigt
Im vorigen Monat wurden die ersten beiden Venture-Capital-Investitionen in Envision und Foodlogica getätigt. Envision ist ein niederländisches Unternehmen, das Software für Smartglasses entwickelt. Unter Verwendung einer App und innovativer KI-Technologie übersetzt eine solche Brille Bilder und geschriebenen Text in gesprochene Sprache, um die Lebensqualität für Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit zu erhöhen. Foodlogica adressiert mit einer nachhaltigen Flotte, die keine Treibhausgasemissionen verursacht, die Herausforderung des Last-Mile-Transports von gekühlten Lebensmitteln in dicht besiedelten Städten. Auch das dänische Unternehmen Fiberline Composites erhielt kürzlich eine Private-Equity-Finanzierung. Das Unternehmen entwickelt eine spezielle Technologie zur Herstellung größerer Rotorblätter für Windkraftanlagen. Die Investition wurde noch aus dem Energy Transition Fund getätigt, der nun mit dem neuen Fonds verschmolzen wird.
Geografisch liegt der Fokus des neuen Fonds auf den Niederlanden, aber auch Unternehmen aus anderen Ländern Nordwesteuropas kommen für Investitionen in Frage. Er spiegelt damit die strategische Ausrichtung der Bank wider, bei der Nachhaltigkeit und ein europäischer Schwerpunkt eine wichtige Rolle spielen. Stefan Meine, Head of Corporate Banking Deutschland des Hauses, ergänzt: „Mit unserem neuen Sustainable-Impact-Fonds adressieren wir im Einklang mit unserer bankweiten Strategie gezielt den Markt in Nordwesteuropa. Dabei ist der deutsche Markt aufgrund seiner Größe und der direkten Nachbarschaft zu den Niederlanden von wesentlicher Bedeutung für uns. Gleichzeitig weiten wir unser Engagement bei unseren Kernthemen wie der Transition in den Bereichen Energie, Digital und Mobilität & Logistik auch auf andere Märkte aus.“