Amazon-Zahlen enttäuschen
wrü Frankfurt
Nach den guten Vorgaben aus Amerika haben die europäischen Aktienmärkte zum Wochenschluss freundlich tendiert. Bei ruhigem Geschäft war aber gleichwohl keine besondere Stärke auszumachen. Der Dax schloss 0,8% verbessert auf 14098 Punkten. Der Euro Stoxx50 gewann 0,7% auf 3803 Zähler.
Mit Spannung wurden die Zahlen von mehreren Einzelwerten aufgenommen. Dabei enttäuschte Amazon mit einem Umsatzanstieg von lediglich 7% im ersten Quartal 2022 sowie einem Rückgang des „Operating Income“ von 8,9 Mrd. Dollar im ersten Quartal 2021 auf 3,7 Mrd. Dollar im ersten Quartal dieses Jahrs. „Kostendruck belastet Onlinesparte“, stellen die Analysten der DZ Bank fest. Sie empfehlen die Aktie bei deutlich reduzierten Kursziel aber weiterhin zum Kauf. Auf Xetra ermäßigten sich Amazon am Freitag um 10,8% auf 2408 Euro. Das Problem der Aktie seien die hohen Erwartungen an den Konzern sowie die hohe fundamentale Bewertung. Wenn dann enttäuschende Zahlen kämen, sei klar, dass der Kurs zurückfalle. Hinzu komme, dass Amazon stark vom Corona-Boom profitiert habe, der jetzt zurückgehe. Darüber hinaus belasteten gestiegene Kosten auch Amazon. Die große Frage sei jetzt, ob Amazon in den kommenden Quartalen die hohen Erwartungen rechtfertigen könne.
Hingegen lieferte Apple bessere Zahlen als erwartet für das Auftaktquartal dieses Jahres. Allerdings blieb der Ausblick des Konzerns aufgrund von Lieferengpässen, welche die Erlöse belasten könnten, verhalten. Auf Xetra gewann die Apple-Aktei 0,6% auf 154,02 Dollar.
Im Dax rutschten Henkel-Vz. nach einer Gewinnwarnung zunächst deutlich ab. Der Konzern verwies auf eine außerordentlich angespannte Situation an den Rohstoffmärkten sowie bei den globalen Lieferketten. Zudem hat Henkel nun beschlossen, auch die Geschäftsaktivitäten in Belarus einzustellen. Für das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie erwartet Henkel nun für das laufende Geschäftsjahr einen Rückgang von 35% bis 15%. Im Verlauf konnte die Henkel-Vorzugsaktie aber wieder etwas an Boden gewinnen und schloss um 2,9% ermäßigt auf 61,36 Euro.
Zu großen Tagesschwankungen kam es auch in Deutsche Bank. Die Aktie startete im Plus und kam bis 9,89 Euro voran. Nachdem bekannt wurde, dass Ermittler im Zusammenhang mit Geldwäscheverdachtsmeldungen die Bank durchsuchten, fiel der Kurs bis auf 9,26 Euro. Schließlich schloss die Aktie im Vergleich zum Vortag nur geringfügig verändert auf 9,63 Euro.
Am Anleihemarkt gab der Bund-Future leicht nach und lag am Freitagabend bei 153,65%. Gold zog leicht an und notierte bei 1909 Dollar je Feinunze. Auch Öl der Nordseesorte Brent konnte sich leicht auf 108,90 Dollar befestigen. Der Euro konnte sich gegenüber dem Dollar leicht auf 1,0538 Dollar befestigen.