Bank of England setzt Pfund unter Druck
ck Frankfurt
Die Tagung der Bank of England, die an ihrem geldpolitischen Kurs festhielt bzw. ihren Leitzins und das Tempo ihrer Anleihekäufe unverändert ließ, hat am Donnerstag das Pfund gedrückt. Es verlor 0,4% auf 1,3910 Dollar. Teile des Marktes hatten auf eine restriktivere Linie gesetzt. Die Notenbank erklärte, dass die bei über 2% liegende Inflation angesichts der Wiedereröffnung weiter steigen werde. Die weitere Entfernung vom 2-%-Ziel werde jedoch nur temporär sein.
Der Dollar gab zur japanischen Währung um 0,1% auf 110,86 Yen ab. Nach Meinung der Commerzbank sind die falkenhaften Signale des Offenmarktausschusses der Fed die Ursache der jüngsten Yen-Schwäche. Schließlich hätten sie einmal mehr den tiefen Graben zwischen der Fed und der Bank of Japan aufgezeigt. Denn auf Signale der Bank of Japan für einen Ausstieg aus ihrer expansiven Geldpolitik werde der Markt wohl noch lange warten müssen. Das liege vor allem daran, dass im Gegensatz zu den meisten anderen Industrieländern in Japan keine Inflationssorgen aufkämen. Zwar profitiere auch die japanische Wirtschaft von einer Erholung des verarbeitenden Gewerbes, der Dienstleistungssektor entwickle sich dagegen schwach. „Viele mögen dies auf die Pandemie schieben“, so die Bank. Schließlich sei die Regierung Japans aufgrund steigender Infektionsraten dazu gezwungen worden, im April erneute härtere Beschränkungen zu verhängen, und Lockerungen seien erst kürzlich erfolgt. Eine Normalisierung werde wahrscheinlich auch in Japan dem Dienstleistungssektor zugutekommen und sich in den Preisen niederschlagen. „Doch angesichts einer schon seit Jahren schwachen Nachfrage dürften viele daran zweifeln, dass sich der Preiseffekt nach der Pandemie als nachhaltig erweist.“