Commerzbank gefragt
wrü Frankfurt
Zum Wochenbeginn haben sich die europäischen Aktienmärkte überraschend freundlich präsentiert. Die noch am Freitag dominierenden Sorgen über weitere deutliche Leitzinsanhebungen vor dem Hintergrund eines wohl weiterhin hohen Inflationsdrucks waren zunächst kaum mehr ein Thema. Vielmehr rückten die Aussichten auf eine konjunkturelle Besserung in den Vordergrund. Der Dax gewann 1,1% auf 15381 Punkte. Der Euro Stoxx 50 legte 1,7% auf 4248 Zähler zu.
„Steigende Aktienkurse und Negativrevisionen bei kurzfristigen Gewinnerwartungen lassen Aktienrisikoprämien auf den ersten Blick historisch klein und Bewertungen ziemlich hoch erscheinen“, stellt die DZ Bank in einer aktuellen Analyse fest. „Einige Analysten sehen darin sogar eine anstehende ,Crash‘-Gefahr, (US-)Aktien befänden sich gar in einer ,Todeszone‘. Wir teilen diese Prophezeiung nicht.“ Das Institut sieht Aktien weder auf Basis erhöhter KGVs als zu teuer an, noch stuft es die Höhe der Aktienrisikoprämien als kritisch ein. „Aktien sollten jetzt auf keiner Seite des Atlantiks verkauft werden“, so die DZ Bank weiter. Abgesehen davon verlaufe die Berichtssaison zum vierten Quartal 2022 so gut, dass der Konsens mittlerweile von einer Dax-Gewinnrezession im Jahr 2023 ausgehe. „Wir bleiben weiterhin verhalten optimistisch für Aktien.“
Passend zur Rückkehr in den Dax, inklusive des Läutens der Börsenglocke, legten Commerzbank 4,6% auf 11,16 Euro zu und waren damit auch gleich der Gewinner im Dax. Die DZ Bank hat aufgrund eines zinsinduzierten Ertragsschubs die Commerzbank von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgestuft und ihr Kursziel für die Aktie von 11,30 auf 12,70 Euro angehoben. Deutsche Bank gewannen 2,3% auf 11,55 Euro, während Allianz um 1,8% auf 219,05 Euro vorrückten. Siemens Healthineers legten 3,1% auf 50,08 Euro zu. Die Deutsche Telekom verbesserte sich um 1,5% auf 21,27 Euro. Die DZ Bank empfiehlt die T-Aktie weiterhin zum Kauf und hat ihr Kursziel von 23 auf 25 Euro je Aktie angehoben. Der Erstausblick des Konzerns für 2023 stelle weiteres Wachstum in Aussicht.
BASF geben erneut nach
BASF gaben nach dem massiven Kurseinbruch vom Freitag nochmals 0,4% auf 47,89 Euro ab. Analyst Tim Jones von Deutsche Bank Research stuft die Aktie weiterhin als Kauf mit einem Kursziel von 60 Euro ein.
Während die Commerzbank jetzt im Dax notiert, rückten Nordex in den MDax auf und gewannen 0,5% auf 14,14 Euro.
Bei den Nebenwerten berichtete Zeal Network, der Hauptversammlung eine zusätzliche Sonderdividende von 2,60 Euro vorzuschlagen. Die Aktie gewann 9,2% auf 32 Euro.