Dax-Anleger auf dem Rückzug
Nach dem positiven Wochenauftakt ziehen sich Dax-Anleger wieder zurück. Der deutsche Leitindex gibt in den ersten Handelsminuten am Dienstag um 0,5 % auf 18.197 Punkte nach. Der MDax verlor 0,31 % auf 25.167,52 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx ging es um rund 0,5 % nach unten.
Am Montag war der Dax nach der ersten Runde der Frankreich-Wahl zunächst stark gestartet und in den ersten Handelsminuten bis auf 18.460 Punkte nach oben gelaufen. Letztlich war er aber doch an der zwischenzeitlich schon überwundenen 50-Tage-Durchschnittslinie bei nun 18.398 Punkten hängengeblieben. So bleibt reichlich Unsicherheit mit Blick auf die politische Landschaft in Frankreich.
„An den europäischen Börsen bleibt die Stichwahl in Frankreich am kommenden Wochenende Thema Nummer eins“, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Falls der rechte Rassemblement National (RN) die absolute Mehrheit verfehle, hätte dies einen positiven Effekt auf die Finanzmärkte. „Wie und wie gut Frankreich nach der Neuwahl regierbar ist, wird sich allerdings erst längerfristig zeigen.“
Bei den Einzelwerten zog Siemens Energy mit einem Kursplus von mehr als 3 % an die Dax-Spitze. Der Energietechnikkonzern plant angesichts der stark gestiegenen Nachfrage nach Strom die Einstellung von mehr als 10.000 neuen Mitarbeitern und will in den nächsten sechs Jahren 1,2 Mrd. Euro in sein Stromnetzgeschäft investieren.
Steigende Renditen drücken Goldpreis
Angesichts der anziehenden Renditen auf US-Staatsanleihen lassen Anleger Gold links liegen. Der Preis für das Edelmetall sinkt um 0,3 % auf 2325 Dollar je Feinunze. Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen stiegen am Montag auf den höchsten Stand seit Ende Mai. Analysten führten dies auf die Erwartung zurück, dass Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl gewinnen und Zölle und die Staatsverschuldung erhöhen könnte.
US-Aktienmärkte mit Aufschlägen
Die US-Aktienmärkte sind mit moderaten Aufschlägen in die neue Börsenwoche und in das zweite Halbjahr 2024 gegangen. Leichten Rückenwind gab es am Montag von der Konjunktur: Stimmungsdaten aus der Industrie im Juni blieben hinter den Erwartungen zurück, sie könnte tendenziell für eine lockerere Geldpolitik der US-Notenbank Fed sprechen. Gegenwind kam vom US-Anleihenmarkt, wo die Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere auf den höchsten Stand seit Ende Mai kletterte. Wegen des Nationalfeiertags am 4. Juli wird am Mittwoch nur verkürzt gehandelt, am Donnerstag bleiben die Börsen geschlossen. Der Dow Jones Industrial schloss am Montag mit 0,13 % im Plus bei 39.169,52 Zählern. Im ersten Halbjahr 2024 hatte es der Dow auf ein Plus von knapp 4 % gebracht. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Montag um 0,27 % auf 5.475,09 Punkte aufwärts. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,66 % auf 19.812,22 Punkte.
Aktien in Asien uneinheitlich
Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte haben am Dienstag keine einheitliche Richtung eingeschlagen. Während japanische Aktien mit einer vergleichsweise starken Entwicklung hervorragten, war die Entwicklung an den anderen Börsen eher durchwachsen.
Die Börse in Tokio profitierte erneut von der Schwäche der heimischen Währung. Der Yen habe zum Dollar den tiefsten Stand der vergangenen 38 Jahre markiert, betonten die Marktstrategen der Deutschen Bank in diesem Zusammenhang. Damit habe sich die Schwäche trotz verbaler Interventionen des Finanzministers fortgesetzt. Das exportorientierte Land profitiert tendenziell von einer schwachen Währung. Der Nikkei 225 gewann 1,12 % auf 40.074,69 Punkte. Etwas schwächer tendierten unterdessen Honda. Hier belasteten Medienberichte über mögliche Verkäufe von Aktienbeständen an dem Konzern durch Versicherer.
Dagegen schwächelten australische Aktien. Der S&P/ASX 200 schloss 0,42 % tiefer mit 7718,20 Punkten. Das jüngste Protokoll der Notenbank des Landes habe gezeigt, dass bei der Sitzung im Juni über eine Zinserhöhung gesprochen worden sei, so die Marktstrategen der Deutschen Bank. Nach der zuletzt dynamischen Entwicklung der Verbraucherpreise gehe man nun von einer Zinserhöhung im August aus.
Verlust gab es zudem in Südkorea. Die Experten der Deutschen Bank verwiesen in diesem Zusammenhang auf die Kernrate der Verbraucherpreise, die im Juni über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gelegen habe.
Wenig tat sich unterdessen an den chinesischen Börsen. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen verlor zuletzt 0,24 % auf 3470,00 Punkte. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong stieg dagegen nach der Feiertagspause zu Wochenbeginn um 0,17 % auf 17 748,60 Punkte.