Aktienmärkte

Dax bleibt unter Rekordhoch hängen

Die Aktienmärkte zeigten sich am Montag wenig beeindruckt von den Wahlen in Ostdeutschland. Rückenwind hatten die Titel der Deutsche Telekom und on Scout24.

Dax bleibt unter Rekordhoch hängen

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Dax bleibt unter Rekordhoch hängen

Leitindex fehlen frische Impulse – Rückenwind für Deutsche Telekom und Scout24

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex ist mit moderaten Gewinnen in den September gestartet. Zum Handelsschluss notierte das Börsenbarometer 0,1% fester bei 18.931 Zählern. Der MDax (-0,2% auf 25.642 Punkte) verbuchte zum Wochenauftakt Verluste. Der Euro Stoxx 50 stieg um 0,3% auf 4.972 Zähler.

Der Dax hat erst am Freitag ein neues Rekordhoch bei 18.970 Punkten markiert. Nach einem turbulenten August, in dem zum Monatsbeginn die Aktienmärkte auf breiter Front eingebrochen sind, standen zum Monatsende unter dem Strich Gewinne. Dass sich die jüngste Gewinnserie am Montag nicht fortsetzen ließ, lag nicht zuletzt an fehlenden Impulsen. In den USA fand feiertagsbedingt kein Handel statt. Die asiatischen Börsen hatten uneinheitlich geschlossen.

Aufwärtstrend intakt

Die Landtagswahlen in Ostdeutschland haben mit einer deutlichen Stärkung der Ränder zwar zu einem politischen Beben geführt, an den Aktienmärkten wirkte sich dies aber zunächst nicht aus. „Insgesamt wird das politische Umfeld zunehmend von den Rändern des Parteienspektrums dominiert. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch für Frankreich. Für internationale Investoren ist das kein gutes Signal“, warnte laut der Nachrichtenagentur Reuters allerdings Joachim Schallmayer, Chefstratege bei der DekaBank. Für Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets könnte es für den Dax „schwer werden, die Marke von 19.000 Punkten bereits in dieser Woche nachhaltig zu knacken“ - auch da der September saisonal ein schwieriger Monat sei. Doch „der Aufwärtstrend bleibt intakt und investierte Anleger weiter bei der Stange“, so seine Prognose gegenüber dpa-afx.

Dass der deutsche Leitindex zuletzt trotz der lahmenden deutschen Konjunktur wieder kräftig zulegen konnte, liegt daran, dass für die global aufgestellten Dax-Unternehmen andere Märkte wie der in den USA inzwischen deutlich wichtiger sind. Deswegen blicken Anleger bereits mit Spannung auf den US-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag ansteht und Hinweise auf mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank geben könnte. Nach den jüngsten Konjunkturdaten und Aussagen der Währungshüter gilt eine geldpolitische Lockerung in den USA im September als mehr oder weniger ausgemacht.

T-Aktie im Aufwind

Zu den Gewinnern im Dax zählten die Titel der Deutschen Telekom. Das US-Analysehaus Bernstein Research verwies darauf, dass die Risiken nachließen, der Wachstumsausblick gesund und Kurstreiber in Sicht seien. Die Aktie kletterte um 0,7% auf 25,88 Euro und markierte ein Hoch seit dem Jahr 2001. Die Bonner zählen bereits seit Jahresbeginn zu den Favoriten der Anleger. Die Aktie hat sich seitdem um 19% verteuert.

Auch Bayer-Papiere (+0,6% auf 28,03 Euro) gehörten zu den besseren Werten im Leitindex. Der Agrarchemie- und Pharmakonzern strebt für sein Nierenmedikament Kerendia auch eine Zulassung zur Behandlung von Herzinsuffizienz an. Detaillierte Studienergebnisse seien solide genug für eine Zulassung und signalisierten Wettbewerbsfähigkeit, kommentierte Analyst James Quigley von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Auf Jahressicht notiert die Aktie mit einem Abschlag von 16,7% aber noch immer tief im Minus.

Scout24 erholen sich weiter

Im MDax setzte die Aktie von Scout24 mit einem Plus von 1,7% auf 70,30 Euro ihren jüngsten Erholungstrend fort. Angetrieben wurden die Papiere des Internetportal-Betreiber am Montag von positiven Branchennachrichten. Die zu Rupert Murdochs Medienimperium gehörende Rea Group erwägt ein 5,8 Mrd. Dollar schweres Übernahmeangebot für das britische Immobilienportal Rightmove, um ein globales digitales Immobilienunternehmen zu schaffen.

Noch stärker zulegen konnten daneben die Papiere von Thyssenkrupp (+3,3% auf 3,30 Euro). Bei dem Industriekonzern hatten zuletzt die angeschlagene Stahlsparte und die Rücktritte mehrerer Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder für Schlagzeilen gesorgt. Ein Händler verwies nun auf einen Pressebericht, wonach der bisherige Aufsichtsratschef des Bereichs, Sigmar Gabriel, eine stärkere Einbeziehung des Investors Daniel Kretinsky als förderlich bezeichnet habe.

In Paris rückten die Papiere des Pharmakonzerns Sanofi 3,6% auf 104,86 Euro vor. Die Studienergebnisse zum neuen Multiple-Sklerose-Medikament des Unternehmens, Tolebrutinib, fielen zwar uneinheitlich aus, kamen am Markt aber dennoch gut an. „Uneinheitliche Studienergebnisse stehen Blockbuster-Verkäufen oft nicht im Weg“, schrieben die Experten der US-Investmentbank Jefferies dazu.