Dax erreicht Allzeithoch
ku Frankfurt
Ein freundlicher Handelsstart der Wall Street hat zum Wochenauftakt für Kursgewinne auch am europäischen Aktienmarkt gesorgt. Der Dax, der zeitweise ins Minus gerutscht war, erreichte mit 15806,90 Punkten ein Allzeithoch knapp über der bisherigen Bestmarke. Den Handel beendete er mit einem Plus von 0,7% bei 15791 Punkten. Der Euro Stoxx 50 legte um 0,7% auf 4098 Zähler zu. Seinen bisher höchsten Stand erreichte auch der deutsche Mid-Cap-Index MDax, der bis auf 35083,46 Punkte kletterte und den Handel dann mit einem Aufschlag von 0,5% bei 34957 Zählern beendete.
Nach Einschätzung von Händlern haben die vielerorts wieder steigenden Corona-Neuinfektionszahlen das Sentiment der Anleger nur leicht belastet. Hinzu komme zwar die Sorge, dass die steigende Inflation die Notenbanken zu geldpolitischen Bremsmanövern zwingen könnte. Im frühen US-Handel erreichten indes der amerikanische Benchmark-Index S&P500 sowie der technologielastige Nasdaq Composite Rekordhochs. Für den S&P500 handelt es sich um zwölf Bestmarken innerhalb von 13 Handelstagen. Erneut fest zeigten sich Volkswagen-Vorzüge, die um 2,7% auf 218,15 Euro zulegten. Am Freitag hatte es bereits einen Kursgewinn um rund 6% gegeben. Nach Börsenschluss war dann bekannt gegeben worden, dass Konzernchef Herbert Diess seinen Vertrag bis Herbst 2025 verlängern kann. Nach Ansicht von Anlegern wird damit die Unsicherheit um die künftige Unternehmensführung deutlich verringert.
Andere Automobilwerte schnitten deutlich schlechter ab. So kamen Daimler nur auf einen kleinen Kursanstieg von 0,5% auf 73,26 Euro. Der Automobilhersteller muss in seinem Werk in Sindelfingen erneut die Produktion aussetzen, was mit Lieferengpässen bei Halbleitern begründet wird. In dieser Hinsicht schneidet Volkswagen nach Einschätzung von Analysten besser ab, die Halbjahreszahlen des Wolfsburger Konzerns seien von der Chipknappheit überraschend wenig beeinflusst worden. Teilweise schwach zeigten sich auch die Zulieferer. So gaben Continental um 0,6% auf 117,88 Euro nach.
Prognose gesenkt
In Paris kam die Aktie des IT-Dienstleisters Atos unter die Räder. Der Kurs brach um 17,7% auf 43,38 Euro ein. Zeitweise notierte die Aktie auf dem niedrigsten Stand seit sechseinhalb Jahren. Das Unternehmen hat die Prognose nach unten korrigiert. Erwartet wird nun eine operative Marge von nur noch rund 6%. Bislang waren 9,4 bis 9,8% in Aussicht gestellt worden. Demgegenüber rückten Medigene um stolze 10,7% auf 4,30 Euro vor. In einer Ersteinschätzung haben die Berenberg-Analysten zum Kauf geraten.