Aktienmarkt

Dax fällt auf Jahrestief

Am Aktienmarkt hält die Ausverkaufsstimmung an. Der Dax fiel nach freundlichem Beginn um 2,9 Prozent auf ein neues Jahrestief.

Dax fällt auf Jahrestief

wrü Frankfurt

Nach freundlichem Beginn sind die Kurse an den europäischen Aktienmärkten erneut ins Rutschen geraten. Belastet haben dabei Befürchtungen über einen deutlichen wirtschaftlichen Ab­schwung, der durch einen möglichen Gasstopp noch verstärkt werden könnte. Hinzu kommen noch steigende Leitzinsen als Belastungsfaktor. Jedenfalls sind die Märkte derzeit hochgradig nervös, und viele Adressen meiden angesichts der massiven Belastungsfaktoren Ak­tieninvestments. Der Dax büßte in diesem Umfeld 2,9% auf 12401 Punkte ein und schloss damit auf dem niedrigsten Stand in diesem Jahr. Noch schwächer war der MDax, der 3,4% auf 24635 Zähler verlor. Auch im bisherigen Jahresverlauf haben die im MDax enthaltenen Mid-Cap-Titel noch sehr viel deutlicher als der Dax verloren. Der Euro Stoxx 50 fiel um 2,7% auf 3360 Punkte.

„Wenn man auf die günstigen KGVs des Dax blickt, könnte man den Eindruck gewinnen, ein Rezessionsszenario sei bereits eingepreist“, schreiben die Analysten der LBBW. Doch seien die Gewinnschätzungen noch nicht entsprechend revidiert worden. „Hier besteht durchaus Korrekturbedarf“, so die LBBW. Die anstehende Berichtssaison werde vor diesem Hintergrund jedenfalls mit Spannung erwartet.

Im Dax sackten zahlreiche Standardwerte durch, vieles wird abgegeben. So verloren Hannover Rück 7,7% auf 131,80 Euro, Münchener Rück 6,4% auf 216,10 Euro, MTU 7,8% auf 160,10 Euro, Daimler Truck 7,8% auf 22,84 Euro und BASF 6,1% auf 39,33 Euro.

Und bei den Gewinneraktien der vergangenen Monate stellten Marktteilnehmer Gewinne aus Sicherheitsgründen erst einmal glatt. So verloren K+S 9,7% auf 19,51 Euro, Rheinmetall 10,4% auf 188,25 Euro und Hensoldt 11,2% auf 21,05 Euro.

Uniper wird immer billiger: Nach dem Kurssturz vom Vortag verlor die Aktie 9,5% auf 10,25 Euro. Unter der Erwartung einer deutlichen wirtschaftlichen Abschwächung litten auch Fraport, die 7,6% auf 39,16 Euro verloren, und RTL, die 7,3% auf 36,20 Euro abgaben. Schließlich sei jede Rezession stets auch mit einem Rückgang der Werbeerlöse verbunden, wurde angemerkt.

Anders als zuletzt von manchen Analysten befürchtet, präsentierte die Shop Apotheke Europe für das zweite Quartal ein Umsatzwachstum von 15% und bestätigte die Unternehmensprognose für das Gesamtjahr. Daraufhin gewann die Aktie 12,1% auf 88,64 Euro.

Hingegen hat Eckert & Ziegler aufgrund „von stockenden Verhandlungen und unter dem Eindruck einer weiteren Eintrübung der internationalen Konjunktur“ seine Ge­winnprognose für 2022 von 38,3 Mill. Euro auf 27 Mill. Euro deutlich gesenkt. Daraufhin büßte die Aktie 16,2% auf 30,66 Euro ein.