Dax gewinnt 1,3 Prozent
wrü Frankfurt
Aufgrund freundlicher Vorgaben von den US-Börsen sowie nachlassender Sorgen im Bankensektor haben die europäischen Börsen am Donnerstag erneut zugelegt. Die Teuerungsrate in Deutschland hat sich von 8,7% im Februar auf 7,4% ermäßigt, was aber in etwa den Erwartungen entsprach. „Jetzt ist der da, der lang herbeigesehnte Basiseffekt: Die Inflationsrate macht im März einen großen Satz nach unten“, sagt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. „Die mit Kriegsbeginn im Vorjahr deutlich gestiegenen Energiepreise sind jetzt die Vergleichsbasis, was dementsprechend deutlich die Inflationsrate sinken lässt.“ Zumindest sei jetzt ordentlich Boden gutgemacht worden beim Weg in Richtung tiefere Niveaus.
Der Dax gewann 1,3% auf 15522 Punkte und der MDax legte 2,1% auf 27459 Zähler zu. Der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 1,3% auf 4285 Zähler. Vor Feiertagen wie dem Osterfest ist übrigens häufig eine besonders gute Zeit für den Dax. Viele Anleger sind derzeit aufgrund der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor wohl bei Aktien unterinvestiert. Ebben die Spannungen im Bankensystem ab, halten Analysten einen deutlichen Anstieg des deutschen Leitindex für wahrscheinlich. Durch die jüngste Bankenkrise seien die Notenbanken umgeschwenkt und würden dem Markt weniger Liquidität entziehen als vorher angedacht. Auf dem Fondskongress in Mannheim äußerte sich Olgerd Eichler, Fondsmanager bei Mainfirst, beim Sauren Fondsmanager-Gipfel zuversichtlich für Aktien. Die Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren mit Problemen wie Corona, dem Ukraine-Krieg und der Inflation kämpfen müssen. Sie stünden aber immer noch und arbeiteten. Eichler prognostiziert: „Der Dax wird bis Ende 2023 sicher noch um 1000 Punkte steigen.“
Im Dax gewannen Adidas 5,9% auf 155 Euro, Infineon 5,5% auf 37,84 Euro und Zalando 5,3% auf 37,73 Euro. Commerzbank erholten sich um 2,9% auf 9,74 Euro.
Zu einer doch merklichen Erholung kam es auch bei den Immobilienaktien, die ja in den Vortagen eingebrochen waren. Vonovia gewannen 5% auf 17,37 Euro, Aroundtown 8,7% auf 1,48 Euro und TAG Immobilien 7,1% auf 6,31 Euro. Im MDax gewannen zudem Hellofresh 11,8% auf 20,95 Euro.
Bei den Nebenwerten berichtete SMA Solar über eine Steigerung von Umsatz und Ergebnis im Geschäftsjahr 2022. Zugleich erhöhte die Gesellschaft ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Für das erste Quartal erwartet SMA Solar eine sehr gute Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Daraufhin zog die Aktie um 22,6% auf 96,50 Euro an. Hingegen gab Basler einen verhaltenen Ausblick für 2023 ab. Die Aktie ermäßigte sich um 14,8% auf 23 Euro.