Märkte am Abend

Dax hat gesamten Verlust nach Trump-Zolloffensive wettgemacht

Der Dax hat seinen gesamten Verlust aufgrund des von US-Präsident Trump vom Zaum gebrochenen Handelskriegs wieder aufgeholt. Die Stimmung könnte aber wieder drehen, wird befürchtet.

Dax hat gesamten Verlust nach Trump-Zolloffensive wettgemacht

Finanzmärkte

Dax setzt seine Erholung fort

Gesamter Verlust nach Trump-Zolloffensive wieder wettgemacht

ku Frankfurt

Der Dax hat am Montag seine Erholung fortgesetzt und inzwischen den gesamten Verlust von 17% aufgrund der hohen von US-Präsident Donald Trump verkündeten Strafzölle wieder aufgeholt. Der deutsche Leitindex verzeichnete einen leichten Anstieg von 01% auf 22.272 Punkte. Bis zum Rekordhoch von 23.476 Punkten fehlen ihm noch rund 5%. Marktteilnehmer wiesen aber darauf hin, dass die Stimmung am Markt auch rasch wieder kippen könnte, sollte Trump seinen handelspolitischen Kurs wieder verschärfen. Keinen Einfluss auf die positive Stimmung am Markt hatte der großflächige Stromausfall, der Portugal, Spanien sowie Teile von Frankreich und Italien und sogar den Niederlanden und Belgien traf. Allerdings zeigt sich die Aktienkurse von Versorgern wie RWE etwas schwächer mit einem Verlust von weniger als 1%.

Deal mit Boeing unter Dax und Fach

Airbus legten um rund 3% zu. Der europäische Flugzeughersteller übernimmt Werke des amerikanischen Zulieferers Spirit Aerosystems im Rahmen des geplanten Rückkaufs von Spirit durch Boeing. Für die Übernahme der verlustträchtigen Werke, die Teile für Airbus fertigen, erhält Airbus sogar noch 439 Mill. Dollar, was allerdings um 120 Mill. Dollar niedriger ausfällt als bislang angekündigt.

Kurssturz bei Nagarro

Einen Kurssturz von 11% gab es bei dem IT-Dienstleister Nagarro. Das Unternehmen verschiebt die Veröffentlichung der Jahreszahlen und des Geschäftsberichts für das abgelaufene Jahr 2024. Vorläufige Zahlen sollten eigentlich am 29. April vorgelegt werden. Es gebe komplexe Sachverhalte der Umsatzrealisierung im Hinblick auf die periodengerechte Abgrenzung von Erlösen, hieß es. Die Verzögerung dürfte nun zu einem temporären Ausschluss der Aktie aus dem SDax führen. Die Analysten von Oddo BHF senkten ihr Anlageurteil von „Outperform“ auf „Neutral“. Nagarro hat allerdings seine Prognosen für das laufende Jahr noch einmal bestätigt.

Traton zeigt sich optimistisch

Die Aktie von Traton, der Nutzfahrzeug-Holding von VW, verteuerte sich um rund 7%. Das Unternehmen geht nach einem schwachen Jahresauftakt von einer Verbesserung der Lage in der zweiten Jahreshälfte aus. In den ersten drei Monaten ist der Auftragseingang im Vorjahresvergleich um 12% gestiegen. Die Jahresprognose wurde trotz der Auswirkungen der US-Handelspolitik bestätigt.

Deliveroo heben ab

In London vollführte die Aktie des Essenslieferdienstes Deliveroo einen Kurssprung von bis zu 18% auf in der Spitze 174 Pence, damit auf den höchsten Stand des Kurses seit Anfang 2022. Der amerikanische Wettbewerber Doordash hat ein Übernahmeangebot von 180 Pence je Aktie vorgelegt.

Fraport gemieden

Als schwach erwiesen sich hingegen Fraport mit einem Minus von rund 3%. Die Analysten von Jefferies haben die Aktie auf „Underperfom“ zurückgestuft und das Kursziel auf 52 Euro gesenkt. Die jüngste Kurs-Rally der Aktie in den vergangenen Monaten sei unpassend gewesen wegen des sich zunehmend eintrübenden konjunkturellen Umfelds.

Dollar unverändert

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar gemessen am Dollarindex, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner misst, praktisch unverändert. Händler sagten, es werde auf weitere Nachrichten bezüglich der Handelspolitik der US-Regierung gewartet. Der Euro verharrte mit 1,1378 Dollar in etwa auf dem Stand vom Vorabend. Die japanische Währung legte um 0,6% auf 142,81 Yen je Dollar zu. Am Donnerstag findet die nächste geldpolitische Sitzung der Bank of Japan statt. Eine Änderung der Geldpolitik wird nicht erwartet.

Verunsicherung am Ölmarkt

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude gab um 1,4% auf 65,92 Dollar je Barrel nach. Am Markt wurde auf Verunsicherung wegen des Handelskriegs zwischen den USA und China verwiesen, nachdem US-Präsident Donald Trump widersprüchliche Signale sendete. Der iranische Außenminister Abbas Araqchi sagte, er sei extrem vorsichtig, was die Erfolgsaussichten der Verhandlungen mit den USA über das Atomprogramm betreffe.

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