Märkte am AbendASML und Daimler Truck sehr fest

Dax klettert über 21.600 Punkte

Der Dax ist am Mittwoch erstmals über die Marke von 21.600 Punkte geklettert. Zur guten Stimmung trug bei, dass der bedeutende europäische Chipindustrieausrüster ASML überraschend gute Quartalszahlen vorweisen konnte.

Dax klettert über 21.600 Punkte

Finanzmärkte

Dax klettert über 21.600 Punkte

Kurssprung von ASML nach überraschend guten Zahlen – EU-Gaspreis legt weiter zu

ku Frankfurt

Die Rally am deutschen Aktienmarkt hat sich am Mittwoch mit voller Kraft fortgesetzt, der Dax erklomm ein weiteres Allzeithoch. Er kletterte bis auf 21.671,59 Punkte, damit über die nächste runde Marke von 21.600 Punkten. Zum Handelsschluss notierte er dann mit einem Plus von 1% bei 21.638 Zähler.

Überraschend gutes Ergebnis

Der Dax hatte bereits am Dienstag die Folgen des Kursrutsches vom Montag aufgrund des Erscheinens eines neuen sehr leistungsfähigen chinesischen KI-Modells komplett ausgeglichen, nun eilt er zu neuen Höhen empor. Zu der positiven Stimmung am Markt trägt bei, dass der niederländische Ausrüster für die Chipindustrie ASML mit sehr positiv ausgefallenen Quartalszahlen die Marktteilnehmer überraschte. Dies führte für einen Kurssprung von in der Spitze 11%. Zum Abend ergab sich ein Plus von 6% Euro. Der Boom bei Künstlicher Intelligenz hat für einen Rekordumsatz des Unternehmens gesorgt. Die Erlöse sprangen im vierten Quartal auf knapp 9,3 Mrd. Euro nach 7,5 Mrd. Euro im Vorquartal. Trotz der amerikanischen Sanktionen gegen China trug das Geschäft im Reich der Mitte mit 1,9 Mrd. Euro rund 27% zu den Erlösen bei. Die Bruttomarge verbesserte sich um 0,9 Prozentpunkte auf 51,7%, was ebenfalls über den Erwartungen lag. Die Zahlen von ASML zogen auch andere europäische Chipwerte mit sich. So verzeichneten STMicroelectronics in Paris zeitweise einen Anstieg von 2%.

Mehr Lkw bestellt

Höhere Bestellungen beim schwedischen Lkw-Hersteller Volvo haben am Mittwoch auch Daimler Truck mitgezogen. Die Aktie verteuerte sich um fast 8%. Volvo selbst kletterten ebenfalls um fast 8%. Die Volvo-Aktie hat allein im laufenden Jahr 14% hinzugewonnen. Das Ergebnis des vierten Quartals sah noch nicht so gut aus, denn das bereinigte operative Ergebnis fiel im Vorjahresvergleich um rund ein Viertel. Allerdings lag der Auftragseingang in den drei Monaten um fast ein Viertel über dem Vergleichsquartal.

Dollar legt zu

Am Devisenmarkt zeigte sich die Gemeinschaftswährung etwas schwächer. Sie ermäßigte sich um 0,1% auf 1,0417 Dollar. Grundsätzlich hielten sich aber die Akteure am Devisenmarkt mit Blick auf die anstehende Zinsentscheidung in den USA zurück. Der Dollar erwies sich auch gegenüber anderen Währungen als fester. Der Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner misst, legte leicht um 0,2% zu. Trotz des Einbruchs auf ein Monatstief vom Montag als Reaktion auf das Erscheinen einer leistungsfähigen und sogar kostenlos nutzbaren chinesischen KI-Lösung weist der Dollar-Index seit dem Wahlsieg Donald Trumps in den amerikanischen Präsidentschaftswahlen einen Anstieg von rund 4% auf. Der Greenback sackte am Mittwoch jedoch gegenüber der japanischen Währung leicht um 0,3% auf 155,03 Yen je Dollar ab. Der Goldpreis gab leicht um 0,4% auf 2.752,69 Dollar je Feinunze nach. Er hält sich damit aber nach wie vor in unmittelbarer Nähe seines Rekordhochs von 2.790,15 Dollar.

Steigende Lagerbestände

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude sank spürbar um 0,5% auf 77,11 Dollar je Barrel. Sein Tagestief lag mit 76,59 Dollar sogar noch deutlich tiefer. Am Markt wurde auf einen Anstieg der amerikanischen Lagerbestände an Rohöl hingewiesen, was auf eine relativ schwache Nachfrage hindeutet. Sorgen, dass Donald Trump neue Sanktionen gegen wichtige Ölproduzenten wie Russland, den Iran oder auch Venezuela verhängen könnte, sind derzeit am Markt vorherrschend, weil Trump trotz einer Vielzahl von Aktivitäten in den ersten Tagen seiner Amtszeit in dieser Hinsicht noch keine Initiative hat erkennen lassen.

Der Gaspreis am EU-Markt befindet sich derzeit auf einem elevierten Niveau. Am virtuellen niederländischen Übergabepunkt TTF wurde der Monatskontrakt zu 50,37 Euro je Megawattstunde gehandelt. Gegenüber Vortag legte der Kontrakt um 4,5% zu. Vor wenigen Jahren vor Beginn der Energiekrise waren Preise um 20 Euro üblich.