Märkte am Abend

Dax knackt erstmals Marke von 20.000 Punkten

Der Dax überspringt erstmals 20.000 Zähler. Die Krise in Frankreich treibt Anleger in sichere Häfen. Der Ölpreis kann zulegen.

Dax knackt erstmals Marke von 20.000 Punkten

Finanzmärkte

Dax überspringt erstmals 20.000 Punkte

Frankreich-Krise treibt Anleger in sichere Häfen – Brent-Ölpreis steigt

kjo Frankfurt

Erstmals in der Geschichte des deutschen Leitindex ist der Dax am Dienstag über die Marke von 20.000 Zähler gesprungen. Das Rekordhoch erreichte das Börsenbarometer im Verlauf des Handels mit 20.038 Punkten. Über den 20.000 Punkten konnte sich der Dax aufgrund von leichten Gewinnmitnahmen aber nicht halten. Zum Schluss notierte der Dax mit ……. Punkten und lag damit ……. % im Plus. Seinen Einstand feierte der Dax am 1. Juli 1988. Rechnerisch startete er aber schon am 30. Dezember 1987, und zwar mit 1.000 Punkten. Hervorgegangen ist der Dax aus dem Index der Börsen-Zeitung. In diesem Jahr knackte der Dax bereits die runden Marke von 18.000 und 19.000 Punkten. Auf Jahressicht kommt das Börsenbarometer auf ein Plus von guten 19%.

Zinsfantasie stützt

Neue Antriebsfaktoren machten die Marktakteure am Dienstag für den Anstieg des Dax allerdings nicht aus. In diesem Jahr wurde der Dax maßgeblich durch die Zinsfantasie vorangetrieben. Die Aussicht auf sinkende Leitzinsen dies- und jenseits des Atlantiks beflügelte die Kurse. Die Europäische Zentralbank (EZB) leitete ihre Zinswende bereit im Juni ein. Im September und Oktober folgten dann weitere Leitzinssenkungen der EZB. Die US-Notenbank folgte im September mit der Zinswende in den USA. Anleger setzen derzeit darauf, dass sowohl die EZB als auch die Fed bei ihren Sitzungen in diesem Monat erneut eine geldpolitische Lockerung vornehmen werden. Das stützt die Kurse. Auftrieb erhielt der Dax am Dienstag aber von der Wall Street, denn am Vortag hatten dort der S&P-500-Index und der Nasdaq-Composite Schlussrekorde verbuchen können.

In der Reihe der MDax-Werte war im Tagesverlauf Hochtief bei den Anlegern gefragt, so dass die Aktie ins Plus kletterte. Händlern zufolge stützte eine Hochstufung von Neutral auf Buy seitens der Bank of America die Aktie.

Eine Herunterstufung belastete hingegen im Tagesgeschäft die Aktie von Mercedes Benz. Die Analysten von Barclays hatten die Titel von Equal-Weight auf Underweight zurückgesetzt.

Land am Scheideweg

An den Staatsanleihemärkten der Eurozone steht die politische Krise in Frankreich weiterhin im Fokus der Akteure. Nach rund drei Monaten im Amt steht die Minderheitsregierung von Ministerpräsident Michel Barnier vor dem Aus. Der französische Finanzminister Antoine Armand sieht sein Land wegen der Haushaltsmisere, die die Staatsanleihen des Landes deutlich belastet, derzeit an einem Scheideweg. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe aus Paris notierte im Handelsverlauf mit einer Rendite von 2,90% und wies damit einen Spread von 85 Basispunkten (BP) gegenüber den laufzeitgleichen Bundesanleihen aus. Der Spread liegt damit weiterhin in der Nähe des in der Vorwoche erreichten Zwölfjahreshochs von 90 BP.

Die Bundesanleihen sind wegen der Krise in Frankreich derzeit als sicherer Hafen gesucht. Die Bundrendite war im Verlauf bis auf 2,03% abgerutscht. Sollten französische Anleihen in den kommenden Tagen im Zuge der Frankreich-Krise noch stärker liquidiert und die freiwerdenden Gelder in Bundestitel umgeschichtet werden, könnte die zehnjährige Bundrendite erstmals in diesem Jahr unter 2% fallen. Als sicherer Hafen wurde zudem Gold favorisiert.

Der Euro konnte sich nach den jüngsten Verlusten etwas stabilisieren. Er lag bei 1,0527 Dollar und war damit 0,3% stärker als am Vortag.

Treffen der Opec+ erwartet

Die Erwartung, dass es zu einem Treffens des Ölkartells Opec+ am Donnerstag kommt, stützte den Ölpreis. Für ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent mussten knapp 73 Dollar bezahlt werden und damit 1,5% mehr als am Vortag. Reuters berichtete mit Bezug auf Opec-Kreise, dass die Organisation der erdölexportierenden Länder ihre jüngste Runde von Ölförderkürzungen wahrscheinlich bis zum Ende des ersten Quartals 2025 verlängern werde. Das stützte die Ölpreisnotierungen.

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