Dax holt seinen Verlust weitgehend auf
Die Unsicherheit vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed lässt die Anleger auch am Dienstag nicht los. Nach einem schwachen Start in die neue Woche zeigte sich der Dax auch am Dienstagmorgen unter Druck. Bis zum Mittag holte er allerdings einen Teil seiner Verluste auf, er zeigt noch ein kleines Minus von 0,1% bei 15.719 Punkten. Der MDax befand sich mit 26.908 Zähler wieder auf Vortagsstand. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte zum Mittag in positives Terrain vor, er legte um 0,3% auf 4.259 Punkte zu.
Der Dax bleibt damit allerdings vor der US-Leitzinsentscheidung am Mittwochabend im Handelskorridor der vergangenen Wochen, in denen er sich meist bei 15.600 Punkten stabilisierte, aber an der 16.000-Punkte-Marke seine Grenzen fand. "Die konjunkturellen Bremsen sind durch den steigenden Ölpreis und die hohen Zinsen gleich doppelt angezogen", sagte Jochen Stanzl, Analyst beim Brokerhaus CMC Markets.
Im Mittelpunkt steht die allgemeine Erwartung, dass es am Mittwoch keine erneute Zinserhöhung der US-amerikanischen Währungshüter geben wird und vielleicht auch Signale, dass die Zinsspirale ihr Ende erreicht. Während sich die Ölpreise zusehends der runden Marke von 100 Dollar nähern, wird aber die Sorge größer, dass dies die Inflation wieder antreibt und die Notenbanker doch noch zum Handeln gezwungen werden.
Kion unter Druck
Der US-Vermögensverwalter Invesco hat sich von seiner Beteiligung am Gabelstapler-Hersteller Kion getrennt. 4,41 Millionen Kion-Aktien aus dem Besitz von Invesco wurden über Nacht bei großen Investoren platziert, wie die damit beauftragte Investmentbank Goldman Sachs am Dienstag mitteilte. Der Preis lag zunächst mit 35,20 Euro knapp 6% unter dem Xetra-Schlusskurs vom Montag. Später holte der Titel einen Teil der Verluste auf, zum Mittag verzeichnete er noch ein Minus von 1,9% bei 26,66 Euro. Invesco, nach LSEG-Daten bisher mit 3,4% zweitgrößter Aktionär des Frankfurter Unternehmens, nimmt damit 155 Mill. Euro ein. Größter Kion-Aktionär ist die chinesische Weichai.
Eine Hochstufung hievte Volkswagen an die Dax-Spitze. Die Titel legten 2,9% auf 110,52 Euro zu, nachdem die Analysten von Jefferies sie auf "Buy" von zuvor "Underperform" gesetzt hatten.
Euro gibt nach
Der Euro präsentierte sich zum Mittag mit 1,0686 Dollar gegenüber Vortag unverändert. Vor einer wichtigen geldpolitischen Sitzung der Bank of Japan am Freitag gab die japanische Währung leicht um 0,1% auf 147,71 Yen je Dollar nach.
Anleihen starten leichter
Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen erreicht bis zum Dienstagmittag 2,714%. Sie nimmt damit Kurs auf ein Zwölfjahreshoch von 2,77%. Ein solches Niveau hatte die Bundrendite zuletzt Anfang März markiert. Vertreter der Europäischen Zentralbank hatten zuletzt dafür plädiert, den Leitzins für eine länger Zeit auf dem aktuellen hohen Niveau zu belassen.
Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude kletterte über die viel beachtete Marke von 95 Dollar je Barrel. Er rückte bis auf 95,33 Dollar vor. Am Markt wird befürchtet, dass es im vierten Quartal eine deutliche Unterversorgung von bis zu 3 Mill. Barrel pro Tag geben könnte.