Dax nimmt mit 21.700 Punkten die nächste Hürde
Finanzmärkte
Dax nimmt mit 21.700 Punkten die nächste Hürde
ku Frankfurt
Der Dax hat am Tag der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) ein weiteres Rekordhoch markiert. Er kletterte über die nächste runde Marke von 21.700 Punkten und zog bis 21.732.05 Zählern an. Zum Abend verzeichnete er dann ein kleines Plus von 0,4% auf 21.727 Punkte. Etwas dynamischer zeigt sich der Euro Stoxx 50 mit einem Aufschlag von 1% auf 5.285 Zählern, wobei er auch auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 geklettert war. Ein Rekordhoch markierte auch der marktbreitere Stoxx 600 mit 539,08 Zählern, wozu Technologie- und Immobilienwerte beitrugen.
Fünfter Schritt in Folge
Die EZB hat am Donnerstag wie erwartet den Leitzins, den Einlagensatz, um 25 Basispunkte auf 2,75% gesenkt. Es handelt sich damit um den fünften Zinsschritt seit Beginn des aktuellen Zinssenkungszyklus. Die EZB teilte mit, der weitere Kurs werde von der Entwicklung der Konjunkturdaten abhängen.
Um zeitweise 6% abwärts ging es für die Aktie der Deutschen Bank, deren Quartalsergebnis die Anleger nicht überzeugte. Zum Abend stand noch ein Minus von 3,2% auf 18,90 Euro zu Buche. Im vergangenen Jahr hat das Institut vor Steuern knapp 5,3 Mrd. Euro verdient, damit 7% weniger als vor einem Jahr. Der Anteil, der auf die Anteilseigner entfällt, gab sogar um 36% nach, weil es im vergangenen Jahr einen positiven Steuereffekt gegeben hatte. Verantwortlich für die Rückgang sind vor allem Rücklagen für Rechtsstreitigkeiten vor allem wegen der Postbank (900 Mill. Euro) und Fremdwährungskrediten in Polen (300 Mill. Euro).
Technologiewerte im Mittelpunkt
Am Donnerstag standen an den Märkten neben der EZB Technologiewerte im Mittelpunkt des Interesses. Am Vorabend nach US-Börsenschluss hatten prominente Konzerne aus diesem Bereich Zahlen vorgelegt. So ist bei Tesla der Quartalsgewinn um 71% eingebrochen, die Aktie verzeichnete im frühen Handel an der Wall Street ein Plus von 2%. Meta konnte Umsatz und Gewinn stärker steigern als erwartet, allerdings hat der Ausblick auf das laufende Quartal enttäuscht. An der Börse gab es einen Kursanstieg von rund 4%. Microsoft konnte ebenfalls Umsatz und Gewinn deutlich erhöhen, allerdings blieb das Wachstum in der Cloud-Sparte hinter den Erwartungen zurück. Der Microsoft-Kurs gab um rund 6% nach.
Nokia gesucht
Gut kam in Tokio an, dass der Nvidia-Zulieferer Advantest den Gewinn um 37% steigern konnte. An der Börse legte die Aktie daraufhin um 3% zu. Der finnische Netzwerkausrüster Nokia hat im vierten Quartal Wachstum ausweisen können und das bereinigte operative Ergebnis um 38% gesteigert. Anleger honorierten dies mit einem Kursanstieg der Aktie um 6,7% auf 4,59 Euro. Am Devisenmarkt kletterte der Euro minimal um 0,1% auf 1,0432 Dollar. Die japanische Währung legte deutlich um 0,8% auf 153,98 Yen je Dollar zu.
Gold so teuer wie noch nie
Der Goldpreis erreichte mit 2.798,24 Dollar je Feinunze ein Rekordhoch. Damit reagierte er darauf, dass die US-Notenbank Fed am Vorabend einen Passus aus ihrem Kommuniqué zum Zinsentscheid über einen freundlichen Inflationsausblick gestrichen hatte. Gold gilt als ein sicherer Hafen für Anleger insbesondere in Zeiten hoher Inflation.
Gaspreis steigt immer weiter
Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude stieg um 1,1% auf 77,45 Dollar je Barrel nach. Am Markt hieß es, bislang gibt es zwar noch keine Sanktionen der Trump-Administration gegen Ölproduzenten wie Russland den Iran oder auch Kanada und Mexiko, damit werde aber gerechnet. Erneut gestiegen ist der europäische Gaspreis. Am virtuellen niederländischen Übergabepunkt TTF legte der Monatskontrakt um fast 2% auf mittlerweile 52 Euro je Megawattstunde zu. Vor der Sperrung der letzten russischen Lieferungen von Pipeline-Erdgas durch die ukrainische Regierung hatte er bei wenig mehr als 40 Euro gestanden sowie vor wenigen Jahren vor dem Beginn der europäischen Energiekrise noch meist bei rund 20 Euro.