Finanzmärkte

Dax-Schwergewichte überzeugen mit Quartalszahlen

Der deutsche Leitindex ist weiter auf Richtungssuche. Nach morgendlichen Abschlägen folgte ein versöhnlicher Handelsschluss.

Dax-Schwergewichte überzeugen mit Quartalszahlen

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Dax-Schwergewichte überzeugen mit Quartalszahlen

tom Frankfurt

Nach Kurseinbruch zu Wochenbeginn und Kurserholung zur Wochenmitte ist der deutsche Leitindex auch am Donnerstag auf Richtungssuche geblieben. Zum Handelsschluss notierte das Börsenbarometer 0,4% fester bei 17.680 Zählern. Der MDax verschlechterte sich um 0,5% auf 24.107 Punkte. Der Euro Stoxx 50 notierte kaum verändert bei 4.666 Zählern.

Unter Druck standen weiter Tech-Titel. In den USA hatte Nvidia im späten Mittwochshandel über 5% eingebüßt, im MDax zählten Aixtron (-2% auf 18,97 Euro) zu den größten Verlierern. Auch in Asien trennten sich die Investoren von Titeln von Chip- und Batterieherstellern.

Dagegen hatten die wöchentlichen Daten zu den Erstanträgen auf US-Arbeitslosenhilfe dieses Mal keinen bremsenden Einfluss auf die Aktienmärkte. Der massive Kurseinbruch rund um das Wochenende war auch auf schwächere Arbeitsmarktdaten und aufkeimende Rezessionssorgen zurückzuführen.

Hierzulande prägte die Berichtssaison weiter das Handelsgeschehen. Eine unerwartet hohe Nachfrage nach Mobilfunkverträgen bescherte der Deutschen Telekom erneut ein starkes Quartal. Die T-Aktie stieg daraufhin um 1,9% auf 24,37 Euro. Aufwärts ging es auch für die Papiere der Allianz (+1,9% auf 253,90 Euro). Der Versicherer steigerte im zweiten Quartal den Gewinn und will sein Aktienrückkaufprogramm ausweiten. Rheinmetall (+3,4% auf 511,60 Euro) überzeugte Anleger mit einem höher als erwarteten freien Barmittelfluss. Auch Siemens-Anteile (+2,1% auf 159,20 Euro) kämpften sich mit guten Zahlen zu Geschäften mit intelligenter Infrastruktur nach einigen Schwankungen ins Plus.

Im MDax zählte Ströer (+1% auf 58,60 Euro) zu den Tagesgewinnern. Nach einem Rekordergebnis zum Jahresauftakt hat der Werbeflächenvermarkter auch im zweiten Quartal Bestmarken aufgestellt. Dass das Wachstum im dritten Quartal nachlassen dürfte, störte Anleger nicht.

Im SDax verbesserten sich Aktien von Dürr um 8,1% auf 20,84 Euro. Der Anlagenbauer für die Auto- und die Möbelindustrie habe die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Philippe Lorrain von Bernstein Research. Am Index-Ende verbilligten sich die unter einer schwierigen Auftragslage leidenden Papiere des Wechselrichter-Herstellers SMA Solar um 7,7% auf 22,54 Euro.

Ein heikles Thema bleibt für die Märkte nach Vergeltungsdrohungen des Iran und der libanesischen Hisbollah-Miliz gegen Israel der schwelende Nahost-Konflikt. Defensivere Sektoren wie Versorger, Telekommunikation oder Pharma blieben daher ebenso wie Staatsanleihen gefragt. Im Gegenzug sank die Rendite der zehnjährigen Bundespapiere von 2,273% auf 2,237%. Der Brent-Ölpreis notierte um rund 0,4% tiefer.