Dax springt nun auch über 21.700 Punkte
Der Dax hat am Donnerstag vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) ein weiteres Rekordhoch markiert. Er kletterte über die nächste runde Marke von 21.700 Punkten und zog bis 21.715.13 Zählern an. Zum Mittag verzeichnete er ein kleines Plus von 0,3% auf 21.700 Punkte. Etwas dynamischer zeigt sich der Euro Stoxx 50 mit einem Aufschlag von 0,8% auf 5.270 Zählern, wobei er zuvor mit 5.271 Punkten auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 geklettert war. Ein Rekordhoch markierte auch der marktbreitere Stoxx 600 mit 537,23 Zählern, wozu Technologie- und Immobilienwerte beitrugen.
Deutsche Bank gemieden
Um zeitweise 6% abwärts ging es für die Aktie der Deutschen Bank, deren Quartalsergebnis die Anleger nicht überzeugte. Zum Mittag stand noch ein Minus von 4,1% auf 18,73 Euro zu Buche. Im vergangenen Jahr hat das Institut vor Steuern knapp 5,3 Mrd. Euro verdient, damit 7% weniger als vor einem Jahr. Der Anteil, der auf die Anteilseigner entfällt, gab sogar um 36% nach, weil es im vergangenen Jahr einen positiven Steuereffekt gegeben hatte. Verantwortlich für die Rückgang sind vor allem Rücklagen für Rechtsstreitigkeiten vor allem wegen der Postbank (900 Mill. Euro) und Fremdwährungskrediten in Polen (300 Mill. Euro).
Gemischte Zahlen aus der Technologiebranche
Heute stehen an den Märkten neben der EZB Technologiewerte im Mittelpunkt des Interesses. Am Vorabend nach US-Börsenschluss hatten zahlreiche promionente Konzerne aus diesem Bereich Zahlen vorgelegt, so es heute an Wall Street auf die Kursreaktionen ankommt. So ist bei Tesla der Quartalsgewinn um 71% eingebrochen. Meta konnte Umsatz und Gewinn stärker steigern als erwartet, allerdings hat der Ausblick auf das laufende Quartal enttäuscht. Microsoft konnte ebenfalls Umsatz und Gewinn deutlich erhöhen, allerdings blieb das Wachstum in der Cloud-Sparte hinter den Erwartungen zurück.
Gut kam in Tokio an, dass der Nvidia-Zulieferer Advantest den Gewinn um 37% steigern konnte. An der Börse legte die Aktie daraufhin um 3% zu. Der finnische Netzwerkausrüster Nokia hat im vierten Quartal Wachstum ausweisen können und das bereinigte operative Ergebnis um 38% gesteigert. Anleger honorierten dies mit einem Kursanstieg der Aktie um 9% auf 4,60 Euro.
Yen deutlich fester
Am Devisenmarkt war die Lage vor der EZB-Zinsentscheidung durch Zurückhaltung geprägt. Der Euro gab um 0,2% auf 1,0399 Dollar nach. Allerdings legte die japanische Währung deutlich um 0,5% auf 154,42 Yen je Dollar zu. Der Goldpreis bewegte sich weiter auf sein Rekordhoch vom Herbst vergangenen Jahres von 2.790,15 Dollar je Feinunze zu. Er kletterte um 0,8% auf 2.778,75 Dollar. Damit reagierte er darauf, dass die US-Notenbank Fed am Vorabend einen Passus aus ihrem Kommuniqué zum Zinsentscheid über einen freundlichen Inflationsausblick gestrichen hatte. Gold gilt als ein sicherer Hafen für Anleger insbesondere in Zeiten hoher Inflation.
Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude gab weiter um 0,6% auf 76,11 Dollar je Barrel nach. Am Markt hieß es, bislang gibt es keine Sanktionen der Trump-Administration gegen Ölproduzenten wie Russland oder den Iran.
Europäische Gaspreise legen weiter zu
Erneut gestiegen ist der europäische Gaspreis. Am virtuellen niederländischen Übergabepunkt TTF legte der Monatskontrakt um 1,2% auf mittlerweile 51,79 Euro je Megawattstunde zu. Vor der Sperrung der letzten russischen Lieferungen von Pipeline-Erdgas durch die ukrainische Regierung hatte er bei wenig mehr als 40 Euro gestanden sowie vor wenigen Jahren vor dem Beginn der europäischen Energiekrise noch meist bei rund 20 Euro.