Dax und Goldpreis erreichen Allzeithochs
Der Dax hat am Freitag seine Rekordserie fortgesetzt. Er kletterte bis auf 21.799,8 Punkte. Zum Mittag ergab sich ein kleines Plus von 0,2% auf 21.777 Zähler. Der Dax bewegt sich damit in Trippelschritten, aber stetig vorwärts. Erwartet wird, dass nun auch in Kürze die nächste Runde von 22.000 Punkten erreicht wird. Damit ist der Monat Januar mit einem Anstieg von bisher etwas mehr als 9% ein äußerst erfolgreicher Jahresauftakt nach einem bereits sehr positiv verlaufenen Jahr 2024. Auf Sicht von zwölf Monaten hat der Dax bislang fast 29% hinzugewonnen. Damit lässt er beispielsweise den amerikanischen Benchmark-Index S&P 500 mit einem Zuwachs von nur rund 22% hinter sich. Allerdings ist der S&P 500 deutlich höher bewertet als der Dax, der wiederum im Gegensatz zu praktisch allen anderen großen Aktienindizes weltweit die Dividenden mit einbezieht. Selbst der technologielastige Nasdaq 500 mit knapp 26% schneidet auf Sicht von zwölf Monaten etwas schlechter ab als der Dax.
Ein weiteres Rekordhoch erreichte auch der marktbreite Stoxx 600. Der Euro Stoxx 50 als Blue-Chip-Index der Eurozone legte um 0,4% auf 5.305 Punkte zu. Er befindet sich nach wie vor unterhalb seines Rekordhochs, das er im Rahmen des Überschwangs der Dotcom-Bubble Anfang 2000 mit knapp unter 5.500 Zählern markiert hatte.
Fest zeigten sich am Freitag Siemens Energy mit einem Plus von 3,6% auf 58,74 Euro. Die Aktie nimmt damit wieder Kurs auf ihr Rekordhoch vom 24. Januar von 60,40 Euro, nachdem sie am Montag wegen der Sorge stark an Wert eingebüßt hatte, dass chinesische KI-Modelle wie DeepSeek den amerikanischen den Rank ablaufen könnten, was die Nachfrage nach mehr Stromübertragungskapazitäten für KI-Rechenzentren in der westlichen Welt dämpfen würde. Diese Scharte, ein Tagesverlust von rund 20%, ist inzwischen aber bereits wieder ausgewetzt.
Platzierung drückt Sixt
Demgegenüber büßten Sixt am Freitag 3% auf 78,80 Euro ein. Es belastete eine Platzierung von Sixt-Stammaktien. In einem beschleunigten Verfahren wurden etwas mehr als 600.000 Anteile platziert worden, die offenbar von einem institutionellen Investor stammen.
Kurzer Schreck für Baywa-Aktionäre
Baywa stürzten kuzzeitig um rund 30% ab. Die Aktie fing sich aber schnell wieder und notierte zum Mittag zu 9,27 Euro, ein Rückgang um 5,5%. Nach dem fehlgeschlagenen Versuch einer Einigung mit einem großen Gläubiger im Rahmen der Sanierung soll diese nun mit Hilfe des Restrukturierungsgesetzes weiter vorangetrieben werden. Ein entsprechendes Verfahren vor dem Münchener Amtsgericht sei in die Wege geleitet worden, hieß es. Es wurde vom Unternehmen mitgeteilt, dass keine Kapitalherabsetzung und sonstige gesellschaftsrechtliche Maßnahmen geplant seien.
Chinas Notenbank kauft zu
Der Goldpreis kletterte erstmals über die Marke von 2.800 Dollar je Feinunze. Er erreichte kurzzeitig 2800,99 Dollar. Händler sagten, die erneuerten Drohungen des neuen US-Präsidenten Donald Trumps hinsichtlich umfassender Zölle sorgten dafür, dass sich Anleger in sichere Assets wie Gold zurückzögen. Allerdings heißt es auch, dass die chinesischen Notenbank People's of China möglicherweise zur Vorbereitung des Handelskriegs mit den USA unter Trump deutlich mehr Edelmetall kauft als sie offiziell angibt. Nitesh Shah, Leiter des Research bei WisdomTree, rechnet damit, dass die Rally des Metalls weitergeht, solange es Unsicherheit hinsichtlich des Ausmaßes der kommenden US-Zölle gibt.
Seine jüngsten Anstiege setzten die europäischen Gaspreise fort. Am virtuellen niederländischen Übergabepunkt Title Transfer Facility (TTF) wurde der Monatskontrakt zu 52,59 Euro je Megawattstunde gehandelt, ein Anstieg von 2,2% gegenüber Vortag. Seit der Sperrung des Transports russischen Erdgases über die letzte noch im Betrieb befindliche Pipeline zum 1. Januar durch die ukrainische Regierung hat sich Erdgas in der EU um rund 10 Euro je Megawattstunde verteuert.
Am Devisenmarkt war der Euro mit 1,0375 Dollar um 0,1% leichter als am Vortag. Die japanische Währung gab um 0,3% auf 154,70 Yen je Dollar nach. Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude ermäßigte sich minimal um 0,1% auf 76,82 Dollar je Barrel.