Der Dax hat sich am Mittwoch weiter stabilisiert. Der deutsche Leitindex gewann bis zum Mittag 0,5% auf 19.152 Punkte. Der MDax stieg um 0,4% auf 26.213 Zähler. Der Euro Stoxx 50 legte um 0,5% zu.

Mit 18.812 Punkten war der Dax tags zuvor angesichts hoher geopolitischer Risiken zwischenzeitlich auf das tiefste Niveau seit Mitte September gesunken. Strategen rechnen in nächster Zeit mit weiteren Kursschwankungen. „In einer Zeit, in der Schlagworte wie „Weltkrieg“ oder „Eskalation“ in den sozialen Medien ganz oben stehen, ist eine wirkliche Beruhigung der Kurse nicht zu erwarten“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst beim Broker CMC Markets.

Mit der Erholung der US-Technologiewerte hatten sich die Dax-Verluste aber bereits am späten Dienstag deutlich verringert. Der europäische Technologiesektor präsentierte sich auch zur Wochenmitte freundlich und lag in der Stoxx-600-Branchenübersicht vorne.

Mit Spannung erwartet wird nach US-Börsenschluss der Quartalsbericht von Nvidia, des knapp vor Apple teuersten Unternehmens der Welt. Die Zahlen könnten eine Hinweis geben, wie nachhaltig der Hype um das Thema Künstliche Intelligenz an den Börsen ist.

Unter den Einzeltiteln in Deutschland gaben Rheinmetall nach ihrem Rekord vom Vortag um 1,3% auf etwas unter 600 Euro nach. Hauck Aufhäuser Investment Banking hob derweil das Kursziel für den Rüstungswert von 680 auf 750 Euro an. Dies ist das höchste Kursziel am Markt. Die Düsseldorfer seien für den europäischen Rüstungsbedarf optimal positioniert, hieß es.

J.P. Morgan nahm die Aktie von Heidelberg Materials in ihre Favoritenauswahl „Analyst Focus List“ auf. Analystin Elodie Rall ist für das kommende Jahr optimistisch für Baustoffkonzerne. Ihr Top-Favorit ist Heidelberg Materials. Die Papiere legten am Mittwoch um 1,2% zu und notieren nicht weit weg von ihrem Rekordhoch.

Auch der Aktie von SAP fehlte mit plus 1,2% nicht viel bis zum Höchststand. Für positive Impulse sorgten wohl auch starke Geschäftszahlen des britischen Software-Unternehmens Sage, dessen Aktien deutlich nach oben sprangen.

Porsche AG lagen im Dax hinten mit minus 3,1% und markierten ein Rekordtief. Mit einem Verlust von gut einem Viertel zählen die Titel des Sportwagenbauers auch auf Jahressicht zu den schwächsten Dax-Werten. Auch andere Auto-Titel mussten am Mittwoch Federn lassen. Volkswagen standen 1,2% im Minus. Gewerkschaft und Arbeitnehmervertreter wollen dem angeschlagenen Autobauer mit einem eigenen Sparvorschlag entgegenkommen und drohen gleichzeitig bei einem Festhalten an Werksschließungen mit erbitterter Gegenwehr. 

Weiter im Aufwind war der Bitcoin. Nachdem die Cyberdevise am späten Dienstagabend erstmals über die Marke von 94.000 Dollar lugte, blieb sie mit 93.280 Dollar in Reichweite ihres neuen Allzeithochs. „Entscheidender Katalysator für die Rally ist und bleibt die Aussicht auf ein kryptofreundliches US-Staatsoberhaupt und die damit im Zusammenhang stehende Hoffnung auf eine Lockerung der regulatorischen Daumenschrauben im kommenden Jahr“, sagte Timo Emden vom Analysehaus Emden.