Nach dem Rücksetzer zum Wochenbeginn sind die Anleger am Dienstag wieder an den Aktienmarkt zurückgekehrt. Der deutsche Leitindex Dax liegt zur Mittagszeit 0,3% höher und notiert aktuell mit 22.694 Zählern. Der Euro Stoxx 50 Index liegt ebenfalls 0,3% im Plus und notiert mittags mit 5.402 Zählern. Trotz des vorangegangenen Verlustes halte sich der Dax vergleichsweise stabil, so Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. „Allerdings wächst auch bei Dax-Anlegerinnen und Anlegern die Verunsicherung stärker, als das am Kursverlauf abzulesen ist.“ Am Montag hatte der Dax 1,7% nachgegeben. Der US-Technologieindex Nasdaq war aus Furcht vor einer US-Rezession um 4% abgerutscht.

Die jüngste Besorgnis der Anleger über eine mögliche Konjunkturabschwächung verschärfte sich nach einem Interview des US-Präsidenten Donald Trump im US-Fernsehen. Darin sprach Trump von einer „Übergangszeit“ und weigerte sich darüber zu sprechen, ob die von ihm verhängten Zölle zu einer Rezession in den USA führen würden.

Bei den Einzelwerten haben die Anleger Volkswagen im Blick. Die Aktie legt mittags um 1,9% zu. Europas größter Autobauer traut sich trotz der Nachfrageflaute im laufenden Jahr ein leichtes Wachstum zu. Der Umsatz solle um bis zu 5% zulegen, stellte VW am Dienstag in Aussicht. Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume sprach von einem anspruchsvollen Marktumfeld und einem zunehmenden Wettbewerbsdruck. Zugleich seien positive Signale erkennbar. „Der Jahresauftakt 2025 war stärker als geplant“, sagte er. Das Unternehmen, zu dem neben der Kernmarke Volkswagen unter anderem auch Audi und Porsche gehören, hofft im laufenden Jahr auf Rückenwind durch rund 30 neue Fahrzeuge, die erstmals auf den Markt kommen.

Kräftig unter Druck gerät dagegen die Aktie von Henkel, die derzeit mit knapp 10% im Minus notiert. Der Konsumgüterkonzern vergrault die Anleger mit einer zurückhaltenden Umsatzprognose. Die Verlangsamung des Geschäfts im vierten Quartal sowie die schwächeren Aussichten im ersten Quartal 2025 seien enttäuschend, konstatierte J.P. Morgan.

An den Devisenmärkten kann der Euro zulegen. Er klettert zeitweise sogar über die Marke von 1,09 und erreicht sein bisheriges Tageshoch mit 1,0920 Dollar. Aktuell liegt er bei 1,0887 Dollar mit 0,5% im Plus. Der Dollar leidet unter den schwächeren Perspektiven für die US-Wirtschaft, heißt es. An den Rentenmärkten legt die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe von 2,83% auf 2,87% zu. Anleger sorgen sich, dass die höheren Ausgaben des Bundes in den nächsten Jahren für Verteidigung und Infrastruktur zu höheren Renditen der Bundesanleihen führen könnten.