Finanzmärkte

Dax zeigt auch am Freitag Schwäche

Die europäischen Aktienmärkte haben zum Wochenabschluss weiter geschwächelt. Derweil rechnen die Teilnehmer am Ölmarkt nun damit, dass die Opec plus ihre Förderung ausweiten wird.

Dax zeigt auch am Freitag Schwäche

ku Frankfurt

Nach den Verlusten vom Vortag hat der Dax vor dem Wochenende weiter nachgegeben. Der deutsche Leitindex setzte am Freitag um 0,6% auf 15540 Punkte zurück. Der Euro Stoxx 50 büßte 0,6% auf 4033 Zähler ein. Nach Einschätzung der Analysten der österreichischen Raiffeisenbank wird die Luft für viele Aktienindizes wie auch den Dax nach dem Gewinnen der vergangenen Wochen inzwischen dünn. Der Markt erscheint den Analysten etwas überkauft, sodass sich für die Sommermonate Konsolidierungsrisiken ergäben.

Fest zeigte sich am Freitag Jenoptik mit einem Kurssprung von 13,3% auf 27,22 Euro. Nach einem starken zweiten Quartal hat das Unternehmen die Ziele für den Umsatz und für die operative Marge angehoben.

Unter Druck gerieten im MDax Evotec mit einem Kursverlust von 6,3% auf 34,86 Euro. Das Analysehaus Stifel hat seine Kaufempfehlung für die Aktie des Biotech-Unternehmens zurückgenommen. Das Papier rutschte zeitweise auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten.

Als sehr schwach erwiesen sich in Stockholm auch die Aktie des schwedischen Netzwerkausrüsters Ericsson. Der Titel brach um bis zu 10% ein, um den Handel schließlich mit einem Minus von 9,1% auf 104,22 skr zu beenden. Das Unternehmen hat von anhaltenden Problemen in seinem China-Geschäft be­richtet. Aufgrund von technischen Schwierigkeiten bei der Einführung seines 5G-Mobilfunknetzes habe es in China einen kräftigen Umsatzrückgang gegeben. Hinzu kamen politische Probleme, da Schweden die Produkte des chinesischen Mitbewerbers Huawei boykottiert.

Die europäische Gemeinschaftswährung zeigte sich zum Wochenausklang etwas schwächer: Der Euro gab um 0,1% auf 1,1806 Dollar nach. Der Greenback profitierte von freundlich ausgefallenen amerikanischen Einzelhandelsdaten.

Die wichtigste Rohölsorte Brent Crude gewann etwas Boden zurück. Die Notierung stieg um 0,3% auf 73,62 Dollar je Barrel nach. US-Leicht­öl der Sorte West Texas Intermediate kletterte um 0,3% auf 71,82 Dollar. Nach der offenbar erzielten Einigung im Streit zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten wird nun erwartet, dass das Kartell Opec plus seine Förderung ausweiten kann.

Der Zinnpreis nähert sich seinem Rekordstand. In der Spitze wurden 33590 Dollar je Tonne erreicht, ein Niveau knapp unter dem Allzeithoch von 33600 Dollar vom April 2011. Marktteilnehmer sorgen sich hinsichtlich der Lieferungen aus dem drittgrößten Exportland Myanmar, das unter der Pandemie und einer politischen Krise leidet. Der Kupferpreis sackte um 0,7% auf 9433,50 Dollar je Tonne ab.