Druck auf britisches Pfund nimmt zu
xaw Frankfurt
Der Druck auf das britische Pfund nimmt kurz vor Weihnachten zu. Am Donnerstag rutschte Sterling bis zum Abend um 0,5% auf 1,2023 Dollar ab. Gegenüber dem Euro, dem EZB-Vizepräsident Luis de Guindos mit entschlossenen Aussagen hinsichtlich weiterer Zinserhöhungen den Rücken stärkte, belief sich das Minus auf 0,4%. Devisenanalysten verwiesen auf Daten des Statistikamts ONS, gemäß denen die britische Wirtschaft im dritten Quartal stärker schrumpfte als bislang angenommen. Einer zweiten Schätzung zufolge ging das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorquartal um 0,3% zurück, wobei vor allem die schwache Industrieproduktion für Belastungen sorgte. In einer ersten Schätzung hatte das ONS den Rückgang des BIP auf 0,2% beziffert.
Bereits am Vortag hatte das Pfund zurückgesetzt, nachdem das Statistikamt eine rekordhohe Ausweitung des Haushaltsdefizits im November vermeldete. Die öffentliche Kreditaufnahme belief sich auf 22 Mrd. Pfund, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu eine Verdreifachung bedeutete.
Um hohe Bestände an Staatsschulden abzubauen, müsse Großbritannien entweder sparen oder durch Wirtschaftswachstum die Einnahmen steigern, betonen die Analysten der Commerzbank – beide Wege seien angesichts angespannter Sozialsysteme im Vereinigten Königreich sowie eines trüben ökonomischen Ausblicks aber unrealistisch. In der Folge blieben Investitionen in Großbritannien und damit auch in das Pfund unattraktiv.