Schwellenländeranleihen

EM-Bonds leiden unter Unsicherheit

EM-Bonds leiden derzeit unter der Unsicherheit. Im Blick haben die Anleger dabei einen möglichen Default von Russland, der ab dem 25. Mai anstehen könnte. Die Spreads haben sich ausgeweitet.

EM-Bonds leiden unter Unsicherheit

kjo Frankfurt

Schwellenländeranleihen (EM-Bonds) leiden derzeit weiterhin unter den Unsicherheiten in Bezug auf das Wirtschaftswachstum und die Politik in der Welt. „Dies gilt insbesondere für China, wo ein langsameres Wachstum auf laue staatliche Konjunkturprogramme trifft“, sagt Cathy Hepworth, Head of Emerging Markets Debt bei PGIM Fixed Income, in einer aktuellen Einschätzung.

Auch die Geopolitik belaste weiterhin die Schwellenländerleihen. Die Lizenz des U.S. Office of Foreign Asset Control (OFAC) für Russland zur Bedienung seiner Auslandsschulden wird am 25. Mai auslaufen. „Wenn die OFAC beschließt, diese Lizenz nicht zu verlängern, könnte die russische Regierung zahlungsunfähig werden“, führt Hepworth weiter aus. Die Anleger würden weiterhin ihr Risiko in Schwellenländeranleihen reduzieren, insbesondere in den niedrigeren Qualitätssegmenten. Die Spreads für hochverzinsliche Staatsanleihen der Schwellenländer weiteten sich beispielsweise in der gerade abgelaufenen Woche zwischenzeitlich um 13 Basispunkte (BP) aus. Afrikanische Schuldner seien mit einer Ausweitung um 30 BP in diesen Tagen am stärksten betroffen gewesen, da die Investoren ihre Risiken gegenüber den betreffenden Regierungen reduziert hätten, die angesichts der jüngsten Stärke der amerikanischen Währung besonders anfällig für höhere Schuldendienstkosten seien.

Steilere Renditekurven

„Auf den Lokalwährungsmärkten der Schwellenländer stehen die Maßnahmen der Zentralbanken im Zentrum der Aufmerksamkeit. Polen beispielsweise hat vorvergangene Woche die Zinssätze um 75 Basispunkte angehoben. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, solange die Inflation weiterhin höher ausfällt als erwartet“, sagt Hepworth. Die Renditekurven der Schwellenländer in lokaler Währung würden ebenfalls steiler werden, da das Risiko einer Stagflation zunehme. „Daher haben wir die Duration unserer Lokalwährungspositionen verlängert, z.B. von ein- bis zweijährigen Positionen auf fünf- bis siebenjährige Positionen. Wir halten jedoch weiterhin an einer Untergewichtung von Schwellenländer-Lokalwährungsanleihen fest, da wir davon ausgehen, dass die Stärke der US-Wirtschaft die der Schwellenländer-Volkswirtschaften, insbesondere Chinas, weiterhin übertreffen wird“, sagt die Expertin.

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