Devisenmarkt

Euro markiert Neunmonatshoch

Äußerungen führender EZB-Vertreter haben den Euro zur Wochenmitte auf ein Neunmonatshoch gehievt. Derweil setzt die anhaltend ultralockere Geldpolitik der Bank of Japan den Yen unter Druck.

Euro markiert Neunmonatshoch

xaw Frankfurt

Die Aussicht auf anhaltend kräftige Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank hat den Euro zur Wochenmitte angetrieben. Die Gemeinschaftswährung kletterte bis auf ein Neunmonatshoch von 1,0887 Dollar und notierte am Abend mit einem Plus von 0,3% auf 1,0820 Dollar.

Am Vortag hatten dem Euro noch Berichte unter Berufung auf Notenbankkreise zugesetzt, gemäß denen die EZB bereits im März ihr Zinserhöhungstempo verlangsamen könnte. Nachdem Chefvolkswirt Philip Lane die Notwendigkeit eines restriktiven geldpolitischen Kurses bereits am Dienstag betont hatte, erteilte auch EZB-Ratsmitglied François Villeroy de Galhau Spekulationen auf eine langsamere Straffung am Mittwoch eine Absage.

Zudem profitierte der Euro von einer Dollar-Schwäche nach enttäuschenden US-Konjunkturdaten und Hinweisen auf eine rückläufige Inflation in den Vereinigten Staaten. Marktteilnehmer hoffen deshalb darauf, dass die Federal Reserve im Kampf gegen die hohe Teuerung weniger aggressiv vorgehen dürfte.

Gegenüber dem Yen legte der Dollar allerdings zu, nachdem die Bank of Japan an ihrem ultralockeren geldpolitischen Kurs festhielt. Die Währung des Inselstaats verlor gegenüber dem Greenback im Verlauf bis zu 2,7% an Wert, am Abend notierte der Dollar dann mit einem Plus von 0,3% zu 128,50 Yen.

Auch gegenüber dem kanadischen Dollar legte die Weltleitwährung zu. Analysten verwiesen auf Inflationsdaten des nördlichen US-Nachbarn vom Vortag. Zwar tendiere die kanadische Kernrate recht hartnäckig seitwärts, die Gesamtrate der Teuerung sei aber stärker gefallen als erwartet. Bereits im Dezember hatte die Bank of Canada ein nahendes Ende ihres Zinserhöhungszyklus signalisiert.

Die führende Digitalwährung Bitcoin profitierte im bisherigen Jahresverlauf indes stark von der Hoffnung auf eine weniger restriktive Geldpolitik internationaler Notenbanken. Nach 14 aufeinanderfolgenden Handelstagen mit Kurszuwächsen drehte die Cyberdevise am Mittwoch allerdings ins Minus, nachdem bei den Anlegern wieder verstärkt Konjunktursorgen in den Fokus rückten.