Dax startet mit Rekordhoch in den Handel
Der deutsche Aktienmarkt ist am Dienstag mit einem Rekordhoch in den Handel gestartet. Der Dax erreichte kurz nach Handelsbeginn ein noch nie gesehenes Niveau von 22.851,37 Punkten. Dann setzten jedoch leichte Gewinnmitnahmen ein und der Index notierte dann mit 22.790 Zählern, ein ganz leichtes Minus gegenüber Vortagsschluss von 0,1%. Der Euro Stoxx 50 kletterte um 0,1% auf 5.523 Zähler.
Aussicht auf Frieden treibt an
Bereits am Vortag hatte der Dax ein Rekordhoch markiert, er war bis auf 22.804,2 Punkte geklettert. Er war unter anderem von der Aussicht auf eine Einigung im Ukraine-Konflikt zwischen den USA und Russland angetrieben worden. In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad gibt es nun erstmals direkte Verhandlungen zwischen beiden Supermächten über eine Beilegung des Konflikts, was im Erfolgsfall die geopolitischen Unsicherheiten für die Börsen in Europa deutlich reduzieren dürfte. Vor Handelsbeginn hatten die Futures am europäischen Aktienmarkt Hinweise auf mögliche Rekordstände bei europäischen Aktienindizes gegeben. Marktteilnehmer sprechen davon, dass die Rally sich selbst trägt und neue Mittel kurzfristig agierende internationaler Investoren anzieht.
Gewinnmitnahmen bei Rheinmetall
Für eine freundliche Stimmung sorgte zudem eine enorme Rally bei den Rüstungswerten, weil sich Europa auf Drängen der USA künftig in einem sehr viel stärkeren Maße um seine eigene Verteidigung kümmern soll, was für stark steigende Rüstungsausgaben und eine Auftragsflut für europäische Rüstungskonzerne sorgen könnte. Die Aktie des größten deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall, die am Montag in der Spitze einen Kurssprung von 14% und ein Rekordhoch von 937,80 Euro gesehen hatte, startete mit 917 Euro um 1,4% schwächer in den Handel. Die Analysten der US-Investmentbank Stifel hatten am Vortag das Kursziel bis auf 1037 Euro angehoben. Spitzenreiter im Dax waren Commerzbank mit einem Plus von 1,4% auf 19,74 Euro. Die Analysten der Deutschen Bank haben das Kursziel von 20 Euro auf 22 Euro angehoben.
ZEW-Konjunkturerwartungen im Blick
Im weiteren Tagesverlauf könnten Konjunkturdaten dem Dax weiteren Schub geben. So werden am heutigen Dienstag die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim (ZEW) veröffentlicht, die im Februar gemäß der Konsensschätzung etwas gestiegen sein dürften. Dabei sollen sich die Erwartungen für die kommenden sechs Monate verbessern, während die aktuelle Lage weitere negativ beurteilt wird.
Rüstungswerte in Japan gesucht
An den US-Märkten hatte es wegen eines Feiertags keinen Handel gegeben. In Japan verzeichnete der Nikkei einen Anstieg von 0,3% auf 39.270 Yen. Er profitierte von einem schwächeren Yen, der um 0,4% auf 152,06 Yen je Dollar nachgab. Zudem hieß es, Bankenwerte hätten den Markt wegen der Aussicht auf steigende Zinsen gestützt. Der Index für Bankenwerte kletterte um 1,6%. Fest waren auch die Rüstungswerte wegen der Perspektive steigender Rüstungsausgaben in der Region. So verteuerten sich Mitsubishi Heavy um 2,7%, Kawasaki Heavy um 4,7% und IHI gar um 6,3%. Nissan legten um 3,7% zu, nachdem die Financial Times berichtet hatte, Honda Motors wolle sein Übernahmeangebot wiederbeleben.
An den chinesischen Aktienmärkten beflügelte den Hang Seng aus Hongkong, dass es am Montag ein seltenes Treffen zwischen Präsident Xi Jinping und Konzernchefs aus dem Technologiesektor gab. Der Index verbesserte sich um 1,4% auf 22.923 Punkte.
Euro gibt nach
Der Euro gab am Dienstagmorgen leicht um 0,2% auf 1,0460 Dollar nach, er hält sich damit aber weiterhin knapp unter der Marke von 1,05 Dollar. Der australische Dollar zeigte sich mit 0,6357 Dollar je US-Dollar unverändert, nachdem die Notenbank Reserve Bank of Australia erstmals seit der Pandemie den Leitzins senkte, und zwar um 25 Basispunkte auf 4,10%.
Der Preis der wichtigsten Ölsorte stieg leicht um 0,3% auf 75,42 Dollar je Barrel. Am Markt wurde auf einen ukrainischen Drohnenangriff auf eine Pipeline in Russland berichtet, über die Ölexporte aus Kasachstan erfolgen.