Munich Re-Titel stehen wegen Waldbränden unter Druck
Finanzmärkte
Munich Re-Titel stehen wegen Waldbränden unter Druck
Wenig bewegt hat sich am Donnerstag der deutsche Leitindex gezeigt. Zum Handelsschluss notierte das Börsenbarometer bei 20.317 Zählern (-0,1%). Auch MDax und Euro Stoxx 50 zeigten sich kaum verändert.
Zum einen stimmt die ungewisse Zins- und Handelspolitik unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump die Anleger vorsichtig, zum anderen wachsen auch in der Euro-Zone angesichts des zuletzt wieder anziehenden Inflationsdrucks die Zweifel, ob die EZB ihr bisheriges Zinssenkungstempo beibehalten wird. Von der Wall Street und der US-Technologiebörse Nasdaq kamen keine nennenswerten Impulse. Am Donnerstag blieben die US-Börsen wegen der Trauerfeier für den Ex-Präsidenten Jimmy Carter geschlossen.
Rückenwind für Redcare Pharmacy
Größere Bewegungen blieben auch bei den Einzeltiteln im Dax aus. Unter Druck standen die Papiere des Rückversicherers Munich Re. Laut Experte Lipkow rechnen Investoren hier mit höheren Schadensregulierungen durch die Waldbrände in Kalifornien. Auch für die Anteile der Porsche Holding ging es nach einer Abstufung durch Exane BNP nach unten.
Im MDax hatten die Titel von Redcare Pharmacy Rückenwind. Die Online-Apotheke profitierte im vergangenen Jahr stark vom Wachstum bei elektronischen Rezepten in Deutschland. Redcare Pharmacy setze sich positiv von den eher tristen Trends im Online-Geschäft ab und gewinne folglich Marktanteile hinzu, schrieb Analyst Volker Bosse von der Baader Bank. Die Aktie zog in der Spitze um 7,6% an. Aufwärts ging es nach einem Kaufvotum von Hauck Aufhäuser auch für die Anteile von Hypoport. Dagegen verzeichneten die Titel der Lufthansa Abschläge. J.P. Morgan hatte die Aktie zuvor auf „Negative Catalyst Watch“ gesetzt.
Auto1 legen deutlich zu
Größter Gewinner im SDax war die Aktie von Auto1, die auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren kletterte und sich zeitweise um gut 10% verteuerte. Damit nahm die Aktie des Online-Gebrauchtwagenhändlers die Kurs-Rally von November und Dezember wieder auf. J.P. Morgan hatte dem Unternehmen am Mittwoch ein starkes Schlussquartal 2024 prognostiziert. Dagegen ging es für die Titel von Suss Microtec nach einer gestrichenen Kaufempfehlung des Analysehauses Jefferies um über 6% abwärts.
Die geldpolitische Unsicherheit befeuerte den Ausverkauf bei Bonds, im Gegenzug zogen die Renditen zum Teil deutlich an. Die Verzinsung der zehnjährigen deutschen Bundesanleihen kletterte in der Spitze auf 2,543% und markierte damit den höchsten Stand seit fast sechs Monaten. Die Rendite ihrer französischen Pendants lag mit zeitweise 3,412% auf einem 14-Monats-Hoch. Die zehnjährigen US-Papiere wurden am Mittwoch mit 4,730% so hoch verzinst wie seit April 2024 nicht mehr.
Der Euro rutschte erneut unter die Marke von 1,03 Dollar. Anleger gehen davon aus, dass die US-Notenbank wegen der voraussichtlich inflationstreibenden Handelspolitik des künftigen Präsidenten Donald Trump in puncto Zinssenkungen in diesem Jahr auf die Bremse treten dürfte. Das unterstrich auch das am Mittwoch veröffentlichte Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung.