Märkte am AbendDollar und Ölpreis legen zu

Sorgen wegen Trumps künftiger Handelspolitik drücken Dax

Sorgen wegen der Handelspolitik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump und wegen der Konjunkturentwicklung haben den Dax am Montag belastet. Der Dollar zeigt Stärke, während der Ölpreis von den neuesten Sanktionen gegen russisches Öl angetrieben wird.

Sorgen wegen Trumps künftiger Handelspolitik drücken Dax

Finanzmärkte

Sorgen wegen Trump drücken Dax

Dollar zeigt Stärke – Neue US-Sanktionen gegen Russland treiben Ölpreis weiter an

ku Frankfurt

Sorgen wegen der Konjunkturentwicklung in Europa und insbesondere Deutschland, aber auch Ängste werden der Handelspolitik der kommenden Trump-Administration halten den Aktienmarkt weiter im Griff. Zudem belastet der zuletzt aufgrund neuer Sanktionen der Biden-Administration gegen russisches Öl stark gestiegene Ölpreis. Der Dax verzeichnet zum Abend ein Minus von 0,4% auf 20.133 Punkte. Am Markt hieß es, die freundlich ausgefallenen US-Konjunkturdaten vom Freitag würden auch die Stimmung am europäischen Markt dämpfen, weil die Wahrscheinlichkeit für US-Zinssenkungen weiter sinke.

Porsche gesucht

Lange Zeit fest zeigten sich Porsche AG mit einem Aufschlag zeitweise mehr als 2%. Der Sportwagenhersteller veröffentlichte Absatzzahlen. Danach ist zwar der Absatz in China 2024 um 28% eingebrochen. Allerdings ergab sich in Europa ein Plus von 8%. Die Titel des Außenwerbespezialisten Ströer verteuerten sich um weitere 2%, nachdem es am Freitag bereits einen Kurssprung um rund 20% gegeben hatte. Ströer will sein Hauptgeschäft Außenwerbung veräußern. Es gebe erste Angebote von Finanzinvestoren, hieß es.

Aixtron gemieden

Aixtron gaben hingegen um 7% nach. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser nahmen ihre Kaufempfehlung zurück. Dies setzte auch Infineon zu, die sich um 2,8% ermäßigten. Europäische Chiphersteller wie Infineon gelten auch als Leidtragende möglicher amerikanischer Zölle.

Nach einer Kaufempfehlung des US-Analysehauses Jefferies kletterten SMA Solar um 5%. Die Analysten raten auch zu PVA Tepla, die ein Plus von 4% aufwiesen. Beide Aktien wiesen inzwischen attraktive Chance-Risiko-Profile auf, betonten die Analysten.

Greenback fest

Am Devisenmarkt zeigte sich weiterhin der Greenback fest, angetrieben durch die Aussicht auf weniger Zinssenkungen durch die Fed und durch die Perspektive von umfangreichen Zöllen gegen Produkte aus China und Europa. Am Freitag waren die Zahlen vom US-Arbeitsmarkt überraschend positiv ausgefallen, es hatte ein deutliches Jobwachstum gegeben. Der Euro fiel am Montag unter 1,02 Dollar bis auf ein Tief von 1,0179 Dollar. Dies ist der niedrigste Stand seit November. Später wurde die Gemeinschaftswährung dann für 1,0192 Dollar gehandelt, ein Minus von 0,5%.

Pfund als Verlierer

Zu den größten Verlierern am Devisenmarkt gehörte das britische Pfund. Es reduzierte sich um 0,4% auf 1,2152 Dollar. Zuvor war es mit 1,21 Dollar auf den niedrigsten Stand seit 14 Monaten gefallen. Der australische Dollar markierte mit 0,6132 US-Dollar den schwächsten Stand seit April 2020, während der neuseeländische Dollar gegenüber dem Greenback mit 0,5542 US-Dollar so tief stand wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Die japanische Währung erwies sich hingegen als etwas fester. Sie kletterte um 0,1% auf 157,59 Yen je Dollar. Sie profierte von der Erwartung, dass die Bank of Japan anlässlich der Zinssitzung in diesem Monat ihre Erwartungen hinsichtlich der Inflationsentwicklung anheben könnte.

Belastung für Verbraucher

Neue umfassende Sanktionen der Biden-Administration gegen russisches Öl hatten bereits am Freitag für einen Anstieg der Notierung der wichtigsten Ölsorte Brent Crude um 4% gesorgt. Nun gab es am Montag einen weiteren Preisschub auf bis zu 81,68 Dollar je Barrel, damit auf das höchste Niveau seit vier Monaten. Erwartet wird, dass die harten US-Sanktionen gegen russische Ölkonzerne wie Gazprom Neft und Surgutneftegaz sowie gegen 183 Tankschiffe dafür sorgen könnten, dass wichtige Abnehmer wie China und Indien verstärkt auf Öl aus dem Nahen Osten wechseln könnten. Es gebe am Markt ernste Sorgen hinsichtlich Lieferschwierigkeiten und Knappheit. US-Präsident Biden hatte eingeräumt, dass der Ölpreis und die Energiekosten für US-Konsumenten aufgrund der nur wenige Tage vor dem Ende seiner Amtszeit verhängten Sanktionen steigen könnten. Russland werde aber härter getroffen, zeigte sich Biden zuversichtlich.