Aktienmarkt

Ukraine-Krise drückt Dax

Die weiter zunehmenden Spannungen in der Ukraine haben den Aktienmarkt belastet. Uniper geriet wegen der Beteiligung an der Pipeline Nord Stream 2 deutlich unter Druck.

Ukraine-Krise drückt Dax

ku Frankfurt

Nach einer anfänglichen Erholung ist der Aktienmarkt am Mittwochnachmittag wieder in die Verlustzone gerutscht. Der Dax beendete den Handel mit einem Minus von 0,4% auf 14631 Punkte. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 0,3% auf 3973 Zähler.

Nach wie vor beherrscht der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine den Aktienmarkt. Nach einem kurzzeitigen Abflauen der Spannungen haben diese im Verlauf des Mittwochs wieder zugenommen. So hat die ukrainische Regierung eine Teilmobilmachung der Streitkräfte in Gestalt der Einberufung von 34000 Reservisten bekannt gegeben. Zudem hat sich auch der Artilleriebeschuss an der Kontaktlinie in der Ostukraine wieder intensiviert. Hinzu kamen Meldungen über Cyberangriffe auf die Ukraine.

Einen Kurssturz von zeitweilig mehr als 12% hat es bei dem Energiekonzern Uniper gegeben. Zum Handelsschluss ergab sich gegenüber dem Vortag noch ein Abschlag von 9,3% auf 33,27 Euro. Der Kurs rutschte auf den niedrigsten Stand seit sieben Monaten. Die Aktie geriet wegen der finanziellen Beteiligung von Uniper an der deutsch-russischen Gaspipeline Nord Stream 2 unter Druck. Die Zertifizierung der Pipeline ist von der Bundesregierung gestoppt worden. Einem CNN-Bericht zufolge will US-Präsident Joe Biden weitere Sanktionen gegen den Betreiber der Pipeline, die Nord Stream­ 2 AG, verhängen.

Schwach zeigten sich auch Munich Re mit einem Minus von 2,3% auf 251,50 Euro. Der Rückversicherer hat zwar trotz der Naturkatastrophen und der Pandemie im abgelaufenen Jahr den höchsten Gewinn seit 2015 verzeichnet, und auch die Erstversicherertochter Ergo meldete deutliche Zuwächse. Allerdings hieß es am Markt, das Gewinnziel des Vorstands für 2022 sei zu wenig anspruchsvoll.

Einen kräftigen Kursanstieg von 4,6% auf 94,94 Euro gab es bei der Porsche Automobil Holding. Volkswagen-Vorzüge verzeichneten allerdings einen Rücksetzer von 0,9% auf 187,08 Euro. Am Markt wird erwartet, dass es bald zu einem Börsengang des zum VW-Konzern gehörenden Sportwagenherstellers Porsche kommen könnte. Dieser ist allerdings nicht identisch mit der Porsche Automobil Holding, deren wesentliche Assets die Mehrheitsbeteiligung an den VW-Stammaktien und ein großes Paket von Vorzugsaktien sind.

Einen Kurssprung von 16,7% auf 18,30 Euro verzeichneten die Titel des Online-Brokers FlatexDegiro. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge gibt es Interesse von Finanzinvestoren an einer Übernahme des Brokers. Die Analysten der US-Bank Jefferies merken an, es sei denkbar, dass sich auch große US-Broker für den deutschen Wettbewerber interessieren.

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