Aktienmarkt

Unsicherheit prägt den Dax

Nach einer Prognosesenkung verliert die Jungheinrich-Aktie 17%. Zunehmend belasten am Aktienmarkt Konjunktursorgen.

Unsicherheit prägt den Dax

wrü Frankfurt

Die europäischen Aktienmärkte waren angesichts des anhaltenden Kriegs in der Ukraine sowie des Anstiegs der Energiepreise und der Probleme bei der Energieversorgung von hoher Unsicherheit geprägt. Dabei wurde auch immer mehr die Sorge vor einer deutlichen konjunkturellen Abschwächung an­gesichts dieser Gemengelage laut.

Beim Dax folgten selbst leichten Gewinnen gleich wieder Abgaben. Der deutsche Leitindex schloss am Ende 0,1% ermäßigt auf 14274 Punkten. Auch der Euro Stoxx 50 gab 0,1% auf 3864 Zähler ab. Im Dax hat Daimler Truck mit Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 und einem positiven Ausblick für das laufende Geschäftsjahr mit der Erwartung eines signifikanten Umsatzanstiegs überrascht. Daraufhin gewann die Aktie 7,1% auf 25,71 Euro.

Heidelberg Cement gab be­kannt, für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von 2,40 Euro auszuschütten. Dies lag wohl unter den Erwartungen, zumindest verlor die Aktie 4,4% auf 53,12 Euro. Siemens Healthi­neers gaben 2,5% auf 54 Euro ab. Erneut schwach tendierten BASF, die ja 67% an Wintershall Dea halten. Der Chemiewert verlor 1,8% auf 52,30 Euro.

Dafür waren Rüstungsaktien zum wiederholten Mal gefragt. So rückten Rheinmetall um 8,9% auf 195,95 Euro vor, während sich Hensoldt um 3,6% auf 28,70 Euro verbesserten.

Im MDax gab es einige herbe Enttäuschungen. So hat Gabelstaplerhersteller Jungheinrich aufgrund der „gestiegenen wirtschaftlichen Unsicherheiten“ darauf hingewiesen, dass die Prognose des Unternehmens für das laufende Geschäftsjahr 2022 unter den Markterwartungen liegt. Daraufhin sackte der Kurs von Jungheinrich-Vorzügen durch. Die Aktie schloss 17% ermäßigt auf 25,54 Euro.

Auch die Aktie des Staplerbauers Kion verlor 13% auf 62,04 Euro. Sixt SE gaben 3,7% auf 130,40 Euro ab, während SGL Carbon nach einem enttäuschenden Ausblick satte 8,8% auf 5,36 Euro verloren.

PVA Tepla profitierten von einem rekordhohen Auftragsbestand sowie einem positiven Ausblick und kletterten um 18,1% auf 28,65 Euro.

Im Zuge des anhaltenden Kriegs und der beinahe von Tag zu Tag wachsenden Unsicherheiten gehen immer mehr Analysten dazu über, ihre Gewinnschätzungen für betroffene Aktien und auch ihre davon abgeleiteten Kursziele zu senken. So haben die Analysten der Deutschen Bank gerade ihre Einschätzungen von Airlines zurückgestuft. Die Deutsche Lufthansa wird jetzt nicht mehr mit „Buy“, sondern mit „Hold“ bewertet, das Urteil für Air France-KLM lautet „Sell“, hingegen werden Ryanair bei gesenktem Kursziel weiter als Kauf eingestuft.