US-Inflation bremst Dax nur vorübergehend
ck Frankfurt
Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch nur kurz von den US-Inflationsdaten gebremst worden. Der Dax fiel nach den Daten bis auf ein Tief von 13509 Punkten, um anschließend stark anzuziehen und mit einem Gewinn von 2,2% bei 13829 Zählern zu schließen. Mit 8,3% nach 8,5% ist die US-Jahresteuerung im April weniger deutlich gesunken als erwartet.
Der Handel wurde von der Zahlenflut der Unternehmen geprägt. Im Fokus standen jedoch Bayer, die erneut vom Glyphosat-Rechtsstreit belastet wurden und als Dax-Schlusslicht 6,2% einbüßten. In den USA hat die Generalstaatsanwältin Elizabeth Prelogar dem Supreme Court von der Annahme des Berufungsantrags von Bayer abgeraten. Die Genehmigung des Unkrautvernichters durch die Umweltschutzbehörde EPA ohne eine Warnung vor bestimmten chronischen Risiken hebe an sich nicht die Verpflichtung auf, solche Warnhinweise zu geben. Allianz stiegen als Spitzenreiter um 5,9%. Der Versicherer gab eine weitere Rückstellung von 1,9 Mrd. Euro für den Rechtsstreit um die Structured-Alpha-Hedgefonds bekannt. Dadurch belief sich der Reingewinn im ersten Quartal nur auf 0,6 Mrd. Euro. Die Dividendenpolitik bleibt der Gesellschaft zufolge von der Rückstellung unberührt. Eon reagierten auf die Quartalszahlen mit starken Schwankungen. Der Titel schloss mit einem Gewinn von 3,8%, nachdem er zunächst um bis zu 4,4% gefallen war. Der Markt reagierte zunächst enttäuscht auf das im Vorjahresvergleich um 14% auf 2,1 Mrd. Euro gesunkene bereinigte Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen).
Im MDax ragten Thyssenkrupp heraus, die als Spitzenreiter um 11,2% auf 7,83 Euro anzogen. Nachdem das Unternehmen im zweiten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen hat, erhöhte es seine Prognosen für das Gesamtjahr. Es geht nun von einem Erlöswachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich aus, nachdem es zuvor einen Anstieg im mittleren einstelligen prozentualen Bereich prognostiziert hat. Ferner erwartet es nun ein Ebit von mindestens 2 Mrd. statt der bislang avisierten bis zu 1,8 Mrd. Euro. Bank of America erhöhte ihr Kursziel mit beibehaltener Kaufempfehlung von 18 auf 21 Euro. LEG Immobilien legten nach den Zahlen des Wohnimmobilienkonzerns als zweitstärkster MDax-Titel um 7% zu, während Evotec als schwächster Indexwert 10,6% einbüßten. Zwar ist der Erlös des Unternehmens im ersten Quartal um rund 25% auf 165 Mill. Euro gestiegen. U. a. aufgrund von Kapazitätsinvestitionen ist das Ebitda jedoch auf 18,9 Mill. nach im Vorjahr 21,1 Mill. Euro gesunken.