Aktienmarkt

Zinssorgen halten an

Die Angst vor einer Zinswende hat die Stimmung an Europas Aktienmärkten am Donnerstag belastet. Der Dax zeigte sich im Verlauf schwankungsanfällig und rutschte nach frühen Kursgewinnen ins Minus, bevor er doch noch mit einem leichten Plus von 0,2%...

Zinssorgen halten an

Die Angst vor einer Zinswende hat die Stimmung an Europas Aktienmärkten am Donnerstag belastet. Der Dax zeigte sich im Verlauf schwankungsanfällig und rutschte nach frühen Kursgewinnen ins Minus, bevor er doch noch mit einem leichten Plus von 0,2% auf 15197 Punkten schloss. Der Euro Stoxx 50 gab indes um 0,1% auf 3999 Zähler nach.

Damit setzte sich die uneinheitliche Bewegung an Europas Börsen in der laufenden Woche fort. Am Dienstag war es zu einem Kursrutsch gekommen, nachdem US-Finanzministerin Janet Yellen geäußert hatte, die Zinsen müssten eventuell steigen, um eine Überhitzung der Wirtschaft zu verhindern. Nachdem Yellen ihre Aussagen relativiert hatte und Notenbanker die Investoren zu beruhigen suchten, folgte am Mittwoch eine kräftige Erholung. Doch die Sorge, die Fed könne einer Inflationsbeschleunigung durch eine kontraktivere Geldpolitik begegnen, bleibt an den Märkten das bestimmende Thema. Dabei spielt auch eine Rolle, dass die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA in der letzten Aprilwoche deutlich zurückgegangen waren. Beobachter erwarten deshalb, dass die Falken innerhalb der Fed nun nach einer Straffung der Geldpolitik rufen werden.

Unter den Einzelwerten im Dax blieben Siemens Energy mit einem Minus von 4,6% auf 26 Euro Schlusslicht. Das Unternehmen hatte am Mittwoch die Umsatzprognose für das Gesamtjahr gekappt. Münchener Rück lagen mit einem Plus von 2,3% auf 244,10 Euro hingegen an der Spitze des Leitindex. Die Coronakrise hat bei dem Rückversicherer im ersten Quartal deutlich geringere Spuren hinterlassen als im Vorjahr.

Compugroup lagen mit einem Minus von 11,5% auf 64,85 Euro am Ende des MDax. Der Software-Entwickler hatte mit seinen Zahlen zum ersten Quartal die Markterwartungen enttäuscht. Shop Apotheke sackten um 8,8% auf 152,90 Euro ab, nachdem der Online-Arzneimittelhändler für den Zeitraum zwischen Januar und März unter dem Strich einen Verlust vermeldete.

Im SDax verloren Verbio nach Zahlen 11% auf 34,90 Euro. Grenke gaben um 3,3% auf 31,60 Euro nach. Der Leasingspezialist muss den Kleinwerteindex am Freitag nach Börsenschluss verlassen. Grund ist eine Verletzung von Basiskriterien nach dem überarbeiteten Regelwerk der Deutschen Börse. Demnach wird ein Unternehmen, das nicht binnen vier Monaten nach Geschäftsjahresabschluss seine Bilanz veröffentlicht hat, von den Indizes ausgeschlossen. Grenke hatte die Veröffentlichung des testierten Jahresabschlusses vergangene Woche auf den 21. Mai verschoben. Für den Finanzdienstleister rückt nun der Börsenneuling Auto1 in den SDax nach. Dessen Aktie fiel nach einem starken Vortag allerdings um 6,4% auf 44,85 Euro.

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