Bei US-Konsumenten macht sich Panik breit
Zölle und Lebensmittel schüren Inflationsängste
det Washington
Wachsende Sorgen um die Konjunktur, die Inflation, den Arbeitsmarkt und die Kursverluste an den Finanzmärkten haben einen starken Vertrauensverlust bei US-Konsumenten ausgelöst. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, rutschte der Index der Verbraucherstimmung im März von 100,1 auf 92,9 Punkte. Erwartet hatten Bankvolkswirte einen Wert um 94,2 Zähler. Die Zukunftskomponente fiel um 9,6 Punkte auf 65,2 Punkte, das ist der niedrigste Wert in 12 Jahren. Jede Zahl unter 80 betrachtet das Conference Board als Vorbote einer Rezession. Die Verbrauchererwartungen sind aus ökonomischer Sicht deswegen relevant, weil in den USA die Konsumausgaben fast 70% der Wirtschaftsleistung ausmachen.
Pessimismus auf breiter Front
Wie Stephanie Guichard, Senior Economist bei dem Institut feststellte, ist das Verbrauchervertrauen damit den vierten Monat in Folge gesunken. „Der Index fiel zum ersten Mal aus der relativ engen Bandbreite, in der sich dieser seit 2022 bewegt hatte“, sagte Guichard. Bei fast allen Komponenten stellte der Bericht einen Rückgang fest. Der einzige Lichtblick: Konsumenten schätzen die gegenwärtige Lage am Jobmarkt etwas besser ein als im Februar.
Unterdessen stürzten die Zukunftserwartungen für den Arbeitsmarkt auf ein 12 Jahrestief. Daraus leiten Haushalte wiederum Konsequenzen für ihre privaten Finanzen ab. Folglich gaben auch die Erwartungen an die eigene Einkommensentwicklung nach. Diese waren in vorangegangenen Monaten noch stabil geblieben. Dazu hatte insbesondere die Tatsache beigetragen, dass Haushalte mit weiteren Steuersenkungen unter US-Präsident Donald Trump rechneten.
Angst vor hoher Inflation
Guichard wies vor allem darauf hin, dass „Konsumenten zum ersten Mal seit Ende 2023 eine negative Bewertung der Aktienmärkte abgaben“. Dies begründete die Ökonomin mit der hohen Volatilität der vergangenen Monate. Demnach rechnen nur etwas mehr als 37% der befragten Haushalte in den kommenden 12 Monaten mit Kursgewinnen.
Zugenommen hat auch die Angst vor einer Rückkehr der hohen Inflation. „Sorgen bereiten den Verbrauchern insbesondere die hohen Preise für Grundnahrungsmittel wie Eier“, sagte Guichard. Zudem würden die bevorstehenden Einfuhrzölle zu Unsicherheit führen. Folglich stiegen die Inflationserwartungen für das kommende Jahr von 5,8% auf 6,2%.