Exporte

China schiebt deutschen Außenhandel an

Die deutsche Exportwirtschaft wartet insbesondere wegen des schwungvollen Handels mit China zum Jahresauftakt mit dem neunten Plus in Folge auf. Der Außenhandel werde sich daher weiter als Konjunkturstütze erweisen, folgern Ökonomen aus den gestern...

China schiebt deutschen Außenhandel an

ba Frankfurt

Die deutsche Exportwirtschaft wartet insbesondere wegen des schwungvollen Handels mit China zum Jahresauftakt mit dem neunten Plus in Folge auf. Der Außenhandel werde sich daher weiter als Konjunkturstütze erweisen, folgern Ökonomen aus den gestern vorgelegten Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis). So sind die Ausfuhren im Januar kalender- und saisonbereinigt um 1,4% im Monatsvergleich gestiegen, wohingegen die Importe um 4,7% zurückgingen. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte Anton F. Börner, Präsident des Außenhandelsverbands BGA.

Destatis zufolge wurden im Januar Waren im Wert von insgesamt 98,1 Mrd. Euro exportiert, das sind 8,0% weniger als noch im Januar 2020. Die Importe im Wert von 83,8 Mrd. Euro bedeuten ein Minus von 9,8% im Jahresvergleich. Daraus ergibt sich ein Handelsbilanzüberschuss von 22,2 Mrd. Euro.

Während China dank der schnellen wirtschaftlichen Erholung Deutschlands wichtigster Handelspartner war, ist Börner zufolge der „Handel mit den USA, deren Pandemie-Management bis vor kurzem so gut wie nicht existent war, deutlich eingebrochen.“ Mit Blick auf China meldet Destatis im Jahresvergleich 3,1% höhere Exporte und um 1,1% gestiegene Importe. In die USA hingegen sind die Ausfuhren um 6,2% gesunken, während die Einfuhren aus den USA um 22,8% abrutschten. „Trostlos“ nennt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, den Handel mit Großbritannien: Im ersten Monat nach dem endgültig vollzogenen Brexit sanken die Exporte ins Vereinigte Königreich um 29,0%, während die Importe von der Insel um 56,2% einbrachen.

Auf Jahressicht verzeichneten die Wiesbadener Statistiker ein Minus von 6,0% bei den Exporten in Länder der EU sowie einen Rückgang um 6,5% in die Euro-Länder. Die Exporte in Drittstaaten gingen um 10,3% zurück.

„Bedrückend ist der Blick auf unsere europäischen Partner, mit denen der Handel im Vorjahresvergleich stark zurückgegangen ist“, betonte Börner. Das sei ein klares Zeichen, dass die EU im Kampf gegen die Coronakrise mehr hätte tun können und müssen: „Damit wurde eine wichtige Chance vertan, als globaler Player wahrgenommen zu werden und eine Blaupause für andere Weltregionen zu bieten.“

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