Der CO₂-Preis als Hebel zur Rettung des Klimas
Energiepolitik
Der CO2-Preis als Hebel zur Rettung des Klimas
lz Frankfurt
Die Klimadebatte geht in der Regel mit der Warnung einher, dass die Nutzung fossiler Brennstoffe teurer wird und sich daher der Umstieg auf erneuerbare Energien oder „grüne“ Brennstoffe auch preislich lohnt. Stromwärmepumpen und Elektroautos seien für Privathaushalte die beste Wahl, heißt es. Der künstlich in die Höhe getriebene Preis für den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) ist dabei der Hebel, um den Umstiegsdruck für Unternehmen und Bürger zu steigern. Aber der erhöht natürlich nicht nur den Preis für Öl, Gas und Kohle, sondern mittelbar auch für Strom, der zum Teil damit erzeugt wird.
Bisher wird eine jährlich steigende administrierte CO2-Abgabe auf Heiz- und Brennstoffe aufgeschlagen. 2021 lag sie bei 25 Euro je Tonne, im Moment sind es 40 Euro und bis 2026 wird sie auf 55,65 Euro zulegen. Dann soll sie abgelöst werden von einem europäischen Emissionshandel und dem dort ermittelten Preisaufschlag für den CO2-Ausstoß. Hierbei wird Jahr für Jahr die Obergrenze abgesenkt, und auf dieser Basis bildet sich der Preis. Der CO2-Handel wird bereits für rund 9.000 Anlagen der Energiewirtschaft, der Industrie und den Luftverkehr genutzt. Ab 2027 soll dann ein ergänzendes System für Brennstoffe eingeführt werden, das die bisherige CO2-Abgabe ablöst. Auch hier die Idee: Der Preis für Treibhausgase soll steigen.
Doch ob sich der CO2-Preis tatsächlich so rasant nach oben bewegt, wie von vielen Klimapolitikern erwartet, ist nicht ausgemacht. Denn dieser wird natürlich auch beeinflusst von konjunkturellen Veränderungen und von Verschiebungen in der Energiestruktur, etwa wenn immer mehr Atomkraftwerke in Betrieb gehen würden. Insofern kann der Preis auch fallen, wie in den vergangenen Monaten geschehen. Das hätte natürlich auch Einfluss auf die Preiskalkulation für Stromwärmepumpen und Gasheizungen. Hinzu kommen unabhängig vom Kohlendioxidausstoß noch Netzentgelte. Die dürften ebenfalls zulegen, weil der Aufwand, um Dunkelflauten in der Stromproduktion zu überbrücken, steigt. Strom wird also noch teurer. Das dürfte Besitzern von Wärmepumpen und E-Autos nicht schmecken.