Drittstaaten ordern mehr deutsche Waren
Drittstaaten ordern wieder
mehr deutsche Waren
Mehr Exporte in die USA, aber weniger nach China
ba Frankfurt
So richtig voran kommt die deutsche Exportwirtschaft nicht, trotz besserer Geschäfte im November. Stimmungsbarometer zeigen, dass sich daran so bald nichts ändern wird, auch wenn dem globalen Handel ein stabiles Wachstum vorausgesagt wird. Die Impulse fehlen, die Auslandsnachfrage ist seit Jahren schwach. Nicht zuletzt, weil China, die zweitwichtigste Destination deutscher Waren, mit einer zyklischen und strukturellen Schwäche zu kämpfen hat.
Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) sind die deutschen Exporte in die Staaten außerhalb der Europäischen Union, die sogenannten Drittstaaten kalender- und saisonbereinigt um 5,5% auf 58,7 Mrd. Euro gestiegen. Nicht kalender- und saisonbereinigt gingen die Ausfuhren im Jahresvergleich um 5,1% auf 60,9 Mrd. Euro zurück.
Hauptabnehmer USA
Hauptzielort der deutschen Exporte waren die USA: Die Ausfuhren dorthin kletterten um 1,4% zum Vorjahr auf 14,4 Mrd. Euro. Nach China wurden Waren im Wert von 6,6 Mrd. Euro geschickt − 23,0% weniger als im Vorjahresmonat. Für Großbritannien melden die Wiesbadener Statistiker einen Rückgang um 9,1% auf 7,4 Mrd. Euro.
Der Handel mit Russland ist weiter durch die westlichen Sanktionen gezeichnet. Im November legten die deutschen Exporte in die Russische Föderation im Jahresvergleich um 3,5% auf 0,8 Mrd. Euro. Dies bedeutet für Russland Rang 18 der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU. Im Februar 2022, dem Monat vor dem Angriff auf die Ukraine, lag Russland noch auf dem fünften Platz.
Da der Handel mit Drittstaaten für knapp die Hälfte aller deutschen Exporte steht, ist der Frühindikator ein gutes Indiz für den deutschen Außenhandel. Allerdings entwickelt er sich nicht immer parallel zum Handel mit den EU-Staaten. „Daher ist auf Basis des Frühindikators noch keine Prognose für die Gesamtergebnisse des Außenhandels möglich“, betonen die Statistiker. Die vollständigen Daten zum Außenhandel veröffentlicht Destatis am 9. Januar.